Chaos erwartet

NATO mit Großoffensive in Afghanistan

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Die Angriffe richten sich gegen Aufständische im Süden Afghanistans.

Internationale und afghanische Truppen haben eine Großoffensive in der südafghanischen Provinz Helmand gestartet. Die Angriffe richteten sich am Dienstag gegen Marjah, die größte von den Taliban beherrschte Stadt in der Region mit rund 80.000 Einwohnern. Die Aufständischen wurden zum Niederlegen ihrer Waffen aufgefordert, und die Zivilbevölkerung wurde vorab vor den Kämpfen gewarnt. Die Behörden rechneten mit einer Flüchtlingswelle.

Stellung bezogen
Rund 400 amerikanische und 250 afghanische Soldaten sowie 30 Kanadier bezogen am Dienstag Stellung im Nordosten von Marjah. Maschinengewehrfeuer erschütterte die Gegend, über der dichte Rauchwolken aufstiegen. Berichte über Tote oder Verletzte lagen zunächst nicht vor. Wann und ob ein Angriff auf das Stadtzentrum geplant war, blieb zunächst unklar. Hunderte Menschen verließen Marjah, viele weitere wurden von den Taliban an der Flucht gehindert, wie Augenzeugen berichteten.

Flüchtlingsstrom
Der Zivilbeauftragte der NATO, der frühere britische Botschafter Mark Sedwill, erklärte, man sei für einen Ansturm von Flüchtlingen aus Marjah gerüstet. Die Zivilbehörden hätten für die Zeit nach der Offensive ein Programm zur Verbesserung der öffentlichen Dienstleistungen und zum Wiederaufbau der Regierungskontrolle vorbereitet. "Der Erfolg der Operation liegt nicht im Militärischen", sagte Sedwill im NATO-Hauptquartier in Kabul.

In den nächsten Wochen und Monaten würden die Menschen die Vorzüge einer besseren Verwaltung, neuer wirtschaftlicher Möglichkeiten und des Lebens unter den legitimen afghanischen Behörden spüren, fügte Sedwill hinzu. Dies gelte auch für Marjah. Die Stadt gilt als eines der Zentren für den Opiumanbau in der Provinz Helmand und liegt südwestlich der Provinzhauptstadt Lashkar Gah.

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