Mehr Soldaten

NATO will Truppen in Afghanistan aufstocken

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33.000 Soldaten sichern bereits Afghanistan - doch die Gewalt nimmt täglich zu. Die NATO will nun weitere Truppen entsenden.

Angesichts der zunehmenden Gewalt in Afghanistan will die NATO die Truppen am Hindukusch verstärken. Der Kommandant der Afghanistan-Truppe ISAF, General David Richards, sagte am Donnerstag, voraussichtlich werde zunächst eine weitere Brigade Kampftruppen kurzfristig in das Land verlegt. Dieser Verstärkung würden weitere folgen. Welche Staaten Kontingente stellen, ließ er offen. Derzeit umfasst die ISAF mehr als 33.000 Mann.

USA erhöht Hilfe für Afghanistan massiv
Mit milliardenschweren Hilfen und einer Neuausrichtung ihrer Strategie wollen die USA auf die prekäre Sicherheitslage in Afghanistan reagieren. Während des Flugs zum NATO-Rat in Brüssel am Freitag sagte US-Außenministerin Condoleezza Rice mitreisenden Journalisten, die USA wollten in den kommenden beiden Jahren bis zu 10,6 Milliarden Dollar (8,1 Milliarden Euro) mehr ausgeben. Zuvor war von bis zu acht Milliarden Dollar aus Washington für die Sicherheit am Hindukusch die Rede gewesen. Rice wollte am Freitag in Brüssel die neue Afghanistan-Strategie der USA vorstellen.

Für die Erhöhung der Hilfe ist die Zustimmung des US-Kongresses nötig. Insgesamt belief sich die US-Hilfe für Afghanistan seit dem Einmarsch Ende 2001 auf 14,2 Milliarden Dollar, wie ein ranghoher US-Vertreter sagte. Ein Teil der neuen Gelder solle in den Ausbau der afghanischen Armee und Polizei fließen.

Wiederaufbau soll forciert werden
Vorallem die Ausbildung der afghanischen Armee und Polizei soll beschleunigt und die Infrastruktur im Land verbessert werden. Die USA führen in Afghanistan eine separate 8000 Mann starke Truppe, die sich mit ihrer "Operation Enduring Freedom" dem Anti-Terror-Kampf verschrieben hat. Der Wunsch der USA, neben einer "Entwicklungs-Offensive" auch eine militärische Offensive gegen die Taliban vorzubereiten, trifft nach Angaben von Diplomaten auf Zurückhaltung anderer Verbündeter. So gab es bisher kaum positive Resonanz auf die US-Forderung an die Bündnispartner, mehr Soldaten in das Land zu schicken.

Die ISAF sah sich im vergangenen Jahr mit einem wiederaufflammenden Widerstand der 2001 gestürzten radikalmoslemischen Taliban in dem Land konfrontiert. Mehr als 4000 Menschen starben bei Kämpfen oder durch Anschläge.

Japan und Südkorea am Verhandlungstisch
Am NATO-Treffen nehmen auch Vertreter sämtlicher 37 Nationen teil, die an der ISAF-Truppe beteiligt sind. Außer Nicht-NATO-Mitgliedern wie Australien und Neuseeland sitzen auch Japan und Südkorea mit am Verhandlungstisch, die beim Wiederaufbau Afghanistans sehr aktiv sind. Auch Außenministerin Ursula Plassnik (V) hat ihre Teilnahme an der Konferenz in Aussicht gestellt, obwohl Österreichs Armee derzeit nur mit Verbindungsoffizieren in dem Land präsent ist. Von August bis Oktober 2005 war ein österreichisches Infanteriekontingent von rund 100 Mann im Rahmen der ISAF im Norden des Landes im Einsatz, um zur Gewährleistung der notwendigen Sicherheit während der Provinz- und Parlamentswahlen beizutragen.

Internationale Konferenz in Berlin
Eine internationale Konferenz in Berlin soll in der kommenden Woche den weiteren Wiederaufbau des Landes koordinieren. Als Vorsitz in der Gruppe der acht führenden Industrienationen (G-8) hat die deutsche Regierung nun 25 Delegationen zur zweitägigen Tagung eingeladen. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier und sein afghanischer Kollege Rangin Spanta sollen das Treffen am Dienstag eröffnen, bei dem es um die Koordination der Aufbauhilfe gehen soll. Die Konferenz soll eine Bilanz der bisherigen Stabilisierungsbemühungen ziehen und vor allem die zivilen Komponenten des Wiederaufbaus intensivieren. Im Vorfeld der Konferenz treffen am Montag Steinmeier, Spanta, EU-Außenrepräsentant Javier Solana und EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner zu Beratungen zusammen.

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