Nach Tod Nasrallahs
Neuer Hisbollah-Chef: "Kriegsplan" soll beibehalten werden
30.10.2024In seiner ersten Rede als neuer Hisbollah-Chef hat Naim Qassem angekündigt, die Kriegsstrategie seines Vorgängers Hassan Nasrallah beizubehalten.
Sein "Aktionsplan" sei "eine Fortsetzung des Aktionsplans" von Nasrallah, sagte Qassem am Mittwoch. Er werde den "Kriegsplan" fortsetzen, den sein Vorgänger "mit der Führung" der vom Iran unterstützten Miliz entwickelt habe. Konkrete Einzelheiten nannte Qassem zunächst nicht.
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Einen Monat nach der Tötung ihres Chefs Hassan Nasrallah hatte die libanesische Hisbollah dessen Stellvertreter Naim Qassem zum Nachfolger ernannt. Der Shura-Rat, das Führungsorgan der schiitischen Hisbollah, habe "sich darauf geeinigt, Scheich Naim Qassem zum Generalsekretär der Hisbollah zu wählen", erklärte die Miliz am Dienstag. Bereits zu Qassems Ernennung hatte die Miliz mitgeteilt, sie werde "die Flamme des Widerstands" so lange brennen lassen, bis Israel besiegt sei.
Im September getötet
Nasrallah war am 27. September bei einem Angriff der israelischen Armee in der libanesischen Hauptstadt Beirut getötet worden. Zunächst war das Oberhaupt des Hisbollah-Exekutivrats, Hashem Safieddine, als potenzieller Nachfolger des getöteten Nasrallah gehandelt worden. In der vergangenen Woche bestätigte die israelische Armee allerdings auch dessen Tod bei einem Angriff Anfang Oktober in Beirut. Als Reaktion unter anderem auf die Tötung Nasrallahs hatte der Iran Israel am 1. Oktober mit rund 200 Raketen angegriffen.
Der 71-jährige Qassem gehörte 1982 mit zu den Gründungsmitgliedern der Hisbollah. 1991 wurde er zum stellvertretenden Generalsekretär der Miliz ernannt. Anders als Nasrallah, der nach dem Libanon-Krieg weitgehend untertauchte, trat Kassem weiterhin in der Öffentlichkeit auf. Nach Nasrallahs Tod war Kassem in drei TV-Ansprachen zu sehen, zuletzt am 15. Oktober.
Teil gegen Israel gerichteten Verbund
Die Hisbollah ist Teil der vom Iran angeführten sogenannten "Achse des Widerstands", einem gegen Israel gerichteten Verbund, dem auch die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen und die Huthi-Miliz im Jemen angehören. Ihr erklärtes Ziel ist die Vernichtung Israels.