Rebellen-Bedrohung

Niger will 150.000 Araber ausweisen

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Niger plant die Ausweisung von 150.000 Arabern, die vor zwei Jahrzehnten wegen des Konflikts im benachbarten Tschad ins Land kamen.

Nach Berichten über das Vorrücken von Rebellen hat die tschadische Armee die Sicherheitsvorkehrungen in der Hauptstadt N'Djamena am Mittwoch verschärft. Vor dem Präsidentenpalast seien Panzer aufgefahren, berichtete der britische Sender BBC. Am Vortag war nach französischen Angaben ein Aufklärungsflugzeug der französischen Armee beschossen, aber nicht betroffen worden.

Am Wochenende hatten Rebellen Orte im Osten des zentralafrikanischen Staates an der Grenze zum Sudan angegriffen. Die tschadische Regierung wirft dem Sudan vor, die Rebellen zu unterstützen. Im April war ein Sturm auf die Hauptstadt des zentralafrikanischen Staates mit dem Ziel, Präsident Idriss Deby zu stürzen, gescheitert.

Unterdessen begannen Soldaten im westlich gelegenen Niger damit, Hunderte von arabisch-stämmigen Tschadern zu internieren. Die nigrische Regierung kündigte an, 150 000 "Araber" in den Tschad zurückzuschicken. Sie beschuldigt die in den 80er Jahren in den Niger geflohenen Tschader, in ihrer neuen Heimat die ansässige Bevölkerung zu bestehlen und Frauen zu vergewaltigen.

Die arabischen Nomaden suchten in den 80er Jahren Schutz in Niger, als von Libyen unterstützte Truppen den Tschad in ihre Gewalt bringen wollten. Inzwischen gebe es Spannungen zwischen der eingeborenen Landbevölkerung und den Arabern, sagte Nigers Innenminister Mounkaila Modi. Die Regierung habe deswegen entschieden, die eingewanderten Araber auszuweisen. Dies werde mit Respekt vor der menschlichen Würde erfolgen.

Modi erklärte, die Araber aus dem Tschad seien bewaffnet und stellten eine Gefahr für die Sicherheit der lokalen Bevölkerung dar. Ihr Verhalten habe die Menschen in Niger aufgebracht. "Wir können dies nicht länger tolerieren", erklärt er.

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