Während sich die Welt über den von Nordkorea angekündigten Atomtest sorgte, hat das kommunistische Land am Sonntag den Jahrestag des Amtsantritts von Machthaber Kim Jong Il gefeiert.
Zu dem Nukleartest verloren die staatlich kontrollierten Medien dabei kein Wort. Weitere Spannungen entstanden am Wochenende durch einen Zwischenfall an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea sowie Berichte über einen Abzug des für US-Beziehungen zuständigen UN-Botschafters Nordkoreas.
"Die Führung unseres großen Führers Kim Jong Il hat eine Geschichte der Stärkung der Solidarität unseres revolutionären Geistes geschrieben und ein Jahrhundertwunder geschaffen", zitierte die zentralkoreanische Nachrichtenagentur KCNA aus einem selbst für nordkoreanische Verhältnisse überschwänglichen Leitartikel zum neunten Jahrestag der Machtübernahme.
Die weitgehend isolierte kommunistische Führung in Pjöngjang hatte am Dienstag erstmals einen Atomwaffentest angekündigt, jedoch keinen konkreten Zeitpunkt dafür genannt. Sie begründete ihre Entscheidung mit einer wachsenden Bedrohung durch die USA. In US-Kreisen hatte es geheißen, der Test könne bereits am Wochenende durchgeführt werden.
Der UN-Sicherheitsrat warnte Nordkorea eindringlich vor der Ausführung des Tests. Sollte das Land seine Pläne dennoch vorantreiben, werde es Konsequenzen geben, hieß es in einer am Freitagabend einstimmig verabschiedeten Erklärung, die von Japan eingebracht worden war. In welcher Form der Sicherheitsrat auf einen Atomtest reagieren würde, blieb jedoch unklar.