Sanktionen ignoriert
Nordkorea lieferte Waffen an den Iran
21.12.2009
Vor eineinhalb Wochen wurden 35 Tonnen Rüstungsgüter beschlagnahmt.
Die vor eineinhalb Wochen in der thailändischen Hauptstadt Bangkok beschlagnahmte Waffenlieferung aus Nordkorea war laut einem Zeitungsbericht für den Iran bestimmt. Das Flugzeug aus Nordkorea mit 35 Tonnen Rüstungsgütern an Bord habe nach Zwischenstopps zum Auftanken in Sri Lanka, den Vereinigten Arabischen Emiraten und der Ukraine ihre Fracht in Teheran entladen sollen, berichtete die US-Zeitung "Wall Street Journal" unter Berufung auf den Flugplan der Maschine.
Der US-Geheimdienstchef Dennis Blair hatte vergangene Woche lediglich gesagt, die Fracht sei für ein Land im Nahen Osten bestimmt gewesen. Mit der Lieferung verstieß Nordkorea gegen UN-Sanktionen.
Teile für Ölförderung
Die thailändische Polizei
hatte das Flugzeug aus Nordkorea am 11. Dezember durchsucht und unter
anderem Panzerabwehrraketen und Granaten sichergestellt. Der weißrussische
Pilot und vier kasachische Besatzungsmitglieder wurden festgenommen. Sie
beteuerten, sie hätten nichts von den Waffen gewusst. Sie gingen demnach
davon aus, dass Ausrüstung zur Ölförderung an Bord war. Das "Wall Street
Journal" berichtete, in den Flugdokumenten, die dem Chicagoer Institut
Transarms und dem Antwerpener Friedensinformationsservice vorlägen, sei
tatsächlich von "Ersatzteilen für die Ölindustrie die Rede" gewesen.
Die Organisatoren des Waffenschmuggels bemühten sich dem Bericht zufolge, durch Verwendung verschiedener Firmennamen die Herkunft der Waffen zu verschleiern. Das Flugzeug hatte demnach eine neuseeländische Firma von einem georgischen Unternehmen gemietet. Die neuseeländische Firma habe die Maschine wiederum einem Unternehmen in Hongkong vermietet.