Unter Beobachtung

Nordkorea plant Raketentest

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Geheimdienstmitarbeiter aus Südkorea und den USA haben nach einem Medienbericht verdächtige Fahrzeugbewegungen an einer nordkoreanischen Raketentestanlage beobachtet.

Nordkorea bereitet sich einem südkoreanischen Agenturbericht zufolge auf einen weiteren Raketentest vor. Auf der größten Raketenentwicklungsanlage des kommunistischen Nachbarlandes seien von den südkoreanischen und US-amerikanischen Geheimdiensten verdächtige Bewegungen beobachtet worden, meldete die Agentur Yonhap am Sonntag unter Berufung auf Vertreter des militärischen Geheimdienstes. Die Bewegungen deuteten auf die Vorbereitung eines Tests hin. Ein Regierungssprecher in Seoul wies den Bericht zurück.

Verhandlungen ohne Ergebnis
Nordkorea hat von der Anlage aus Anfang Juli sieben Raketen zu Testzwecken abgefeuert, darunter eine Rakete, die Experten zufolge US-Gebiete erreichen könnte. Die internationale Gemeinschaft hat die Tests scharf kritisiert. Sie verhandelt derzeit mit Nordkorea über ein Ende dessen Atomprogramms, mit dessen Hilfe die kommunistische Führung des Landes eigenen Angaben zufolge bereits eine Atomwaffe entwickelt hat. Die Gespräche zwischen den USA, China, Russland, Japan sowie den beiden Koreas liegen jedoch seit Monaten brach.

Nordkorea besitzt mehr als 800 ballistische Raketen, darunter mehr als 600 " Scud"-Raketen, die bis zu 500 Kilometer weit eingesetzt werden können. Seine Raketen des Typs "Rodong" können Ziele in 1.000 bis 1.400 Kilometer erreichen und damit alle Gebiete Südkoreas und die größten Teile Japans. Die mehrstufigen Raketen des Typs "Taepodong" sind auf eine Reichweite von 2.000 bis 2.500 Kilometer ausgelegt. Als Nordkorea eine Rakete dieses Typs 1998 testete und dafür eine Flugbahn über Japan hinweg wählte, löste es einen internationalen Eklat aus.

Derzeit arbeitet das Land an einer Weiterentwicklung dieser Rakete, die Teile von Alaska erreichen können soll. Die Reichweite soll den Plänen zufolge schließlich auf 7.000 Kilometer oder mehr erweitert werden. Experten zweifeln allerdings an der Fähigkeit des Landes, die dafür nötige Technik zuverlässig und präzise genug anzuwenden. Auch werde es noch einige Zeit dauern, bis das Land eine Atomwaffe zu Stande bekomme, die auf einen Raketenkopf passt.

Raketenabwehrtest der USA
Fast gleichzeitig haben nach einer Serie von Fehlschlägen die USA zum ersten Mal seit 2002 wieder einen erfolgreichen Langstrecken-Raketenabwehrtest durchgeführt. Eine vom Stützpunkt Vandenberg (Kalifornien) abgefeuerte Rakete zerstörte 150 Kilometer über dem Pazifik die Sprengkopf-Attrappe einer zuvor in Alaska gestarteten ballistischen Testrakete, wie das Pentagon in Washington mitteilte. Zuletzt hatten Flugtests Ende 2004 und Anfang 2005 stattgefunden - beide schlugen fehl. Danach waren die Erprobungen ausgesetzt worden. Bei dem Test am Freitag wurde erstmals ein nordkoreanischer Angriff simuliert. Der "feindliche" Sprengkopf befand sich dem Pentagon zufolge auf einer Bahn, die eine von Pjöngjang abgefeuerte ballistische Rakete nach US-Einschätzung verfolgen könnte.

Nordkorea reagierte auf den Abwehr-Test mit scharfer Kritik. Er sei ein Zeichen dafür, dass die USA die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel verschärfen und Nordkorea mit einem Krieg bedrohten wollten, hieß es in einer Erklärung des "Komitees zur friedlichen Wiedervereinigung des Vaterlandes", die von der amtlichen koreanischen Nachrichtenagentur verbreitet wurde. Der "Druck" der USA werde nur dazu führen, dass Nordkorea seine "Selbstverteidigungskräfte" stärke.

Der Direktor der im US-Verteidigungsministerium angesiedelten Raketenabwehr-Behörde (Missile Defense Agency/MDA), Henry Obering, seinerseits erklärte nach dem Test, er sehe eine "gute Chance" , dass die USA mit ihrem noch im Aufbau befindlichen System bereits heute im Angriffsfall eine Rakete abschießen könnten. Der General kündigte zugleich weitere Probeläufe unter "noch schwierigeren Bedingungen" an.

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