Menschenversuche
Nordkorea testet Giftwaffen an Kindern
24.07.2009
Laut einem Überläufer werden Giftgasexperimente an behinderten Kindern durchgeführt.
Das Regime des abgeschotteten Nordkorea hat laut einem Medienbericht tödliche Chemiewaffenexperimente an Menschen, insbesondere an geistig und körperlich behinderten Kindern, durchführen lassen. Das erklärte ein nordkoreanischer Überläufer in einem Interview des arabischen Nachrichtensenders Al-Jazeera.
"Beitrag für die Gesellschaft"
"Wenn du geistig
oder körperlich behindert bist, sagt die Regierung, dass es dein bester
Beitrag für die Gesellschaft ist, Versuchskaninchen für Tests von
biologischen und chemischen Waffen zu sein", zitierte der Sender am Freitag
einen Koreaner namens Im Chun-yong. Er sei in Nordkorea Offizier in einem
Spezialkommando und somit im Besitz militärischer Geheimnisse gewesen. Er
lebe seit zehn Jahren in "relativer Sicherheit" in Südkorea.
Experimente
Es habe bereits Berichte von nordkoreanischen
Flüchtlingen über Experimente an politischen Gefangenen in dem
kommunistischen Land gegeben. Im sei jedoch der erste, der über behinderte
Kinder als Versuchspersonen für Waffenexperimente berichte, so Al-Jazeera.
Menschenversuche
"Menschenversuche sind eine weit verbreitete
Praxis", zitierte der Sender Kim Sang-hun, einen früheren UNO-Beamten, der
sich jahrelang mit dem Chemiewaffenprogramm Nordkoreas befasst habe. "Ich
hoffte, ich liege falsch, doch ist es Realität, und es passiert in Nordkorea
in einer Reihe von Orten."
Nordkorea hat die Konvention zum Verbot chemischer Waffen nicht unterzeichnet und bisher jeglichen Kontakt mit der Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OVCW) in Den Haag abgelehnt. Nordkorea verfügt laut Experten über einige tausend Tonnen Chemiewaffen.