Zwischen dem 4. und 8. Juli soll eine ballistische Rakete abgeschossen werden. Russland und China rufen Pjöngjang zu neuen Atomgesprächen auf.
Nordkorea könnte laut einem japanischen Zeitungsbericht Anfang Juli eine ballistische Langstreckenrakete Richtung Hawaii abschießen. Die Rakete mit einer Reichweite von bis zu 6.500 Kilometern würde vom Testzentrum Dongchang Ni im Nordwesten des Landes gestartet, berichtete die Zeitung "Yoimuri" am Donnerstag. Das Blatt berief sich auf eine Analyse des Verteidigungsministeriums in Tokio und Geheimdienstinformationen.
Als Starttermin komme die Zeit zwischen 4. und 8. Juli infrage, hieß es weiter. Das japanische Verteidigungsministerium äußerte sich nicht zu dem Bericht, und das Verteidigungsministerium und der Geheimdienst in Seoul konnten ihn nicht bestätigen.
Aufruf zu Gesprächen
Russland und China riefen Nordkorea
unterdessen auf, im Streit über sein Atomprogramm an den Verhandlungstisch
zurückzukehren. Der chinesische Präsident Hu Jintao und sein russischer
Kollege Dmitri Medwedew forderten in einer gemeinsamen Erklärung eine
friedliche Lösung des Konflikts. Die Sechs-Parteien-Gespräche sollten so
rasch wie möglich wieder aufgenommen werden, hieß es in der nach einem
Treffen am Mittwoch in Moskau veröffentlichten Erklärung. Hu und Medwedew
äußerten sich darin außerdem sehr besorgt über den Atomstreit.
China und Russland haben im UNO-Sicherheitsrat ihre Vetomacht als ständige Mitglieder eingesetzt, um westliche Sanktionen gegen Nordkorea abzumildern. Nach dem jüngsten Atomtest Pjöngjangs trugen sie aber eine Verschärfung der internationalen Strafmaßnahmen mit.
USA rüsten Hawaii auf
Die US-Regierung rüstet den im Pazifik
gelegenen Bundesstaat Hawaii gegen einen Raketenangriff aus Nordkorea auf.
Es gebe "einige Besorgnis", dass eine nordkoreanische Rakete die 7.000
Kilometer von Nordkorea entfernte US-Inselgruppe treffen könne, sagte
Verteidigungsminister Robert Gates am Donnerstag in Washington. Aus diesem
Grund habe er die Stationierung von THAAD-Raketenabwehrsystemen und
Radaranlagen in Hawaii angeordnet. "Ich würde sagen, wir sind in einer guten
Position, sollte der Schutz amerikanischen Territoriums nötig werden", sagte
Gates weiter.