Weil die USA ein Großmanöver mit Südkorea abhalten, wurden alle Gespräche gestoppt.
Wegen eines Großmanövers der US-Streitkräfte mit Südkorea hat Nordkorea seine Truppen in volle Kampfbereitschaft versetzt und auch die letzte Kommunikationsleitung zum Nachbarland gekappt. Zugleich warnte die nordkoreanische Volksarmee vor Versuchen, einen "Satelliten" abzuschießen, den Nordkorea ins All befördern wolle. Ein Abschuss käme einer Kriegserklärung gleich und würde mit Vergeltungsschlägen gegen die USA, Südkorea und Japan beantwortet. Wann der Satellit starten soll, blieb unklar.
"Heißer Draht" gekappt
Für die Dauer des Manövers
soll den Angaben zufolge der "heiße Draht" zu Südkorea abgeschnitten werden,
der bei Bedarf die Kommunikation zur Lösung akuter Konflikte sicherstellen
soll.
Spannungen
Die neuen militärischen Maßnahmen und Drohungen
Nordkoreas erfolgten vor dem Hintergrund wachsender Spannungen auf der
koreanischen Halbinsel. Die USA, Südkorea und Japan hatten Nordkorea vor dem
geplanten Start einer mehrstufigen Rakete gewarnt. Die Länder befürchten,
dass Nordkorea eine Langstreckenrakete, die theoretisch US-Gebiet erreichen
könnte, unter dem Deckmantel eines Satellitenstarts testen will. US-Militärs
hatten den Abschuss des Flugkörpers nicht ausgeschlossen, falls es nötig
wäre.
Selbstverteidigung
Die Volksarmee bezeichnete die Militärübungen
in Südkorea in einer separaten Erklärung als "beispiellos in der Zahl der
beteiligten Aggressortruppen und Dauer". Der Befehl zur vollen
Kampfbereitschaft sei daher eine "Maßnahme für die Selbstverteidigung zum
Schutz der Souveränität und Würde des Landes". Nordkorea kritisierte wie
schon in der Vergangenheit das gemeinsame Manöver als Vorbereitungen zu
einem Angriff, was von Südkorea und den USA bestritten wird.
Das jährliche Manöver sei "nicht in irgendeiner Weise an ein politisches oder reales Ereignis in der Welt gebunden", bekräftigte der amerikanische Befehlshaber des gemeinsamen Truppenkommandos, Walter Sharp. Das gemeinsame Manöver begann am Montag und soll bis zum 20. März dauern. An den Übungen nehmen 26.000 US-Soldaten teil.
Drohungen
In den vergangenen Wochen hatte Nordkorea der Regierung
in Seoul wiederholt mit Vernichtung gedroht. Pjöngjang wirft Seoul eine
Konfrontationspolitik vor. Ungeachtet der Drohungen Nordkoreas hatte der
Sonderbeauftragte für die Nordkorea-Politik der USA, Stephen Bosworth, am
Samstag in Südkorea erklärt, dass Washington sich weiter um den Dialog mit
der Führung in Pjöngjang bemühen wolle.