Nordkorea hat sich zwar im Februar vergangenen Jahres zur Atommacht erklärt, offiziell sind aber weltweit nur fünf Staaten als solche anerkannt: die UN-Vetomächte USA, Russland, Frankreich, Großbritannien und China.
Als offizielle Atommächte gelten nach dem internationalen Atomwaffensperrvertrag nur Länder, die vor Jänner 1967 Atomwaffen testeten. Daneben gibt es aber außer Nordkorea noch einige andere Staaten, die Atomwaffen herstellen könnten oder erwiesenermaßen schon hergestellt haben:
INDIEN und PAKISTAN erklärten sich nach einem regelrechten Atomtest-Duell Ende der 90er Jahre zu Nuklearmächten. Die beiden wegen des Kaschmir-Konfliktes lange Zeit verfeindeten Nachbarstaaten hatten zuvor schon seit Jahrzehnten an der Entwicklung von Atomwaffen gearbeitet. Indien zündete den ersten atomaren Sprengsatz 1974, Pakistans erster offizieller Atomtest fand im Sommer 1998 statt.
ISRAEL bemühte sich unter Federführung des späteren Regierungschefs Shimon Peres schon in den 50er Jahren um Kernkrafttechnik. Mit dem erworbenen Wissen baute das Land in der Negev-Wüste den Atomreaktor Dimona. Mittlerweile verfügt Israel nach Einschätzung von Fachleuten über rund hundert Atomsprengköpfe. Israel hat den Besitz solcher Sprengköpfe offiziell nie zugegeben, aber den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet.
Das Atomprogramm des IRAN wird in den USA und in Europa unterschiedlich gewertet. Während die USA dem Land vorwerfen, heimlich an Atomwaffen zu arbeiten, sind die Europäer zurückhaltender - zumal die Internationale Atomenergiebehörde IAEA (IAEO) bei ihren regelmäßigen Kontrollen bisher keine Beweise gefunden hat. Allerdings reichert der Iran Uran an, das sich in hochangereicherter Form zum Bau von Atomwaffen eignet.
ARGENTINIEN und BRASILIEN kommen in Lateinamerika für die Herstellung von Atomwaffen in Frage. Sie haben laut IAEA zwar die technische Ausstattung, aber nicht die Absicht zum Bau von Nuklearwaffen. Beide traten dem Atomwaffensperrvertrag bei und unterzeichneten das Atomteststopp-Abkommen.
SÜDAFRIKA ist in der gleichen Lage wie Argentinien und Brasilien. Nach der Zerstörung von sechs von insgesamt sieben Kernwaffen gehört sein Atomwaffenprogramm der Geschichte an, wie es die IAEA einmal formulierte. Das Land verfolgte nach eigenen Angaben in den 70er Jahren ein Atomwaffenprogramm.