Mit Richard Holbrooke und George Mitchell beruft Obama zwei Spitzendiplomaten als Sondergesandte. So soll Frieden in Nahost und Afghanistan kommen.
Der neue US-Präsident Barack Obama hat zwei Spitzendiplomaten aus dem Team seines Vorvorgängers Bill Clinton zu Sondergesandten für Krisenherde berufen. Obama und seine Außenministerin Hillary Clinton stellten am Donnerstag den früheren Senator George Mitchell als Sondergesandten für den Nahen Osten vor. Der ehemalige UN-Botschafter Richard Holbrooke soll sich in gleicher Funktion um Afghanistan und Pakistan kümmern.
Erfahrungen in Krisendiplomatie
Der 75-jährige Mitchell und der
67 Jahre alte Holbrooke haben lange Erfahrungen mit Krisendiplomatie
vorzuweisen. Mitchell hatte in den 90er Jahren im Auftrag des damaligen
Präsidenten Clinton die Friedensregelung für Nordirland vermittelt.
Holbrooke war als US-Balkanbeauftragter einer der Architekten des
Dayton-Abkommens, das 1995 den Bürgerkrieg in Bosnien beendete. Anfang der
90er Jahre war Holbrooke US-Botschafter in Deutschland.
Nahost-Friedensprozess soll in Gang kommen
Auf seinem neuen
Posten soll Mitchell die Gespräche zwischen Israel und den Palästinensern
wieder in Gang bringen. Dabei gebe es "viele Gründe, skeptisch zu sein"
sagte Mitchell bei seiner Vorstellung im State Department in Anwesenheit von
Obama und Clinton. "Ich glaube aber, dass das Streben nach einer
Friedensregelung so wichtig ist, dass es unsere maximalen Anstrengungen
verlangt." Die "aktive Beteiligung der USA" sei dabei der "Schlüssel zu
einem gegenseitigen Übereinkommen", sagte Mitchell.
Holbrooke räumte seinerseits ein, dass ihn eine schwierige Aufgabe bei der Stabilisierung Afghanistans und Pakistans erwarte. "Niemand kann sagen, dass der Krieg in Afghanistan gut gelaufen ist", sagte Holbrooke. "In Pakistan ist die Lage unendlich kompliziert."