Ungebetene Gäste

Obama feuert Security-Chefs

04.12.2009

Sie kamen uneingeladen zum Dinner. Jetzt reagierte Obama - und entließ drei Sicherheits-Mitarbeiter.

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Nach dem Einlass eines ungebetenen Paares zu einem Dinner im Weißen Haus mit US-Präsident Barack Obama sind drei verantwortlichen Mitarbeiter des Secret Service entlassen worden. "Es wurde ein Fehler gemacht und wir dürfen uns nicht einen einzigen Fehler erlauben", sagte der Direktor des für den Schutz des Präsidenten zuständigen Secret Service, Mark Sullivan, am Donnerstag vor dem US-Kongress zur Begründung. Er bedauere, dass an jenem Tag die Vorschriften nicht eingehalten worden seien und das Paar ungehindert die Sicherheitskontrollen habe passieren können. Die Ermittlungen zu dem Fall dauerten an, sagte Sullivan.

Michaele und Tareq Salahi war es in der vergangenen Woche gelungen, alle Sicherheitskontrollen zu einem Abendessen zu Ehren des indischen Ministerpräsidenten Manmohan Singh im Garten des Weißen Hauses zu passieren. Danach hatte das Ehepaar, das laut Medienberichten auf eine eigene TV-Show hofft, stolz Fotos von dem Abendessen präsentiert.

Ein Foto des Weißen Hauses zeigt, wie Michaele Salahi mit beiden Händen Obamas rechte Hand ergreift und ihn anlächelt.

 
(c) AP

Ein Foto mit Vizepräsident Joe Biden stellten die Salahis selbst bei Facebook ein. Die Salahis hatten allerdings beteuert, zu dem Dinner eingeladen gewesen zu sein.

Kritik am Geheimdienst
Der amerikanische Geheimdienst ist im US-Kongress wegen der zwei ungebetenen Gäste bei einem Staatsbankett von Präsident Barack Obama heftig kritisiert worden. Der Abend hätte aufgrund der Sicherheitslücke eine "Nacht des Schreckens" werden können, sagte Bennie Thompson, der Vorsitzende des Ausschusses für innere Sicherheit im Repräsentantenhaus. "Es gab nicht zu leugnende Planungs- und Ausführungsfehler des gesamten Apparats des Secret Service", sagte Thompson bei einer Anhörung am Donnerstag. Dies müsse lückenlos aufgeklärt werden.

Dazu soll auch die Verantwortliche für die gesellschaftlichen Veranstaltungen im Weißen Haus, Desiree Rogers, vernommen werden, genauso wie das ungebetene Paar selbst. Die Salahis wollen allerdings nicht vor dem Ausschuss aussagen. Die Agentin des Paares erklärte, ihre Mandanten hätten gegenüber den beiden Ausschussvorsitzenden und dem Geheimdienst schon alles gesagt.

Der Demokrat Thompson erklärte jedoch, die Anwesenheit der beiden werde notfalls mit einer Vorladung erzwungen. Der im Ausschuss führende Republikaner, Peter King, kündigte an, auch Rogers vorzuladen, falls Thompson dies nicht veranlasse. Das Weiße Haus dürfe sich nicht "einmauern", kritisierte er die Weigerung des Präsidialamtes, Rogers aussagen zu lassen.

"Es geht bei dieser Anhörung nicht um das Stören einer Party im Weißen Haus", sagte Thompson zu Beginn der Sitzung. Es gehe um die Sicherheit des Präsidenten. "Wir müssen dankbar sein, dass niemand getötet wurde", sagte er weiter. Der Fehler könne nicht auf ein oder zwei Beamte abgeschoben werden, die ganze Planung müsse überprüft werden.

Sullivan betonte, es habe jedoch zu keiner Zeit eine Gefahr für die Gäste oder den Präsidenten bestanden. In der vergangenen Woche etwa habe man Obama als Zuschauer eines Baseball-Spiels beschützt, bei dem "rund um ihn 5.000 Menschen saßen", sagte der Secret-Service-Chef.

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