In China
Obama fordert Achtung der Menschenrechte
16.11.2009
Der US-Präsident diskutierte in Shanghai mit chinesischen Studenten.
US-Präsident Barack Obama hat bei seinem ersten öffentlichen Auftritt in China die Respektierung der Menschenrechte als universelles Recht bezeichnet. Die USA wollten ihr System und ihre Werte niemandem aufzwingen, aber die Freiheit der Rede und der politischen Betätigung, die Gleichheit aller Menschen sowie die Rechte von religiösen und ethnischen Minderheiten seien allgemein gültig, betonte Obama in Shanghai vor einigen hundert chinesischen Studenten.
Von China beeindruckt
Die USA begrüßten den beeindruckenden
Aufstieg und das Erstarken Chinas, sagte der US-Präsident. Der stark
gewachsene Handel zwischen den USA und China mit einem Volumen von derzeit
400 Milliarden Dollar (269 Mrd. Euro) im Jahr habe Wohlstand und
Arbeitsplätze auf beiden Seiten des Pazifiks geschaffen. Obama kündigte an,
dass die USA die Zahl der chinesischen Studenten auf 100.000 steigern wolle.
Zuvor hatte Obama bei einem Treffen mit dem Bürgermeister Shanghais hervorgehoben, beide Staaten hätten vom Fortschritt in den bilateralen Beziehungen in den letzten beiden Jahrzehnten profitiert. Obama war am Sonntagabend bei strömenenden Regen in Schanghai gelandet. Nach einem eintägigen Aufenthalt reist er nach Peking weiter, wo er von Präsident Hu Jintao zu einem zweitägigen Staatsbesuch empfangen wird. Bei den politischen Gesprächen mit der chinesischen Führung dürfte es unter anderem um Handelsfragen, den Klimaschutz und die Haltung zu den Atomprogrammen Nordkoreas und des Irans gehen.
Kleines Touristenprogramm
In Peking steht auch ein kleines
Touristenprogramm auf der Tagesordnung: Obama wird unter anderem die
Verbotene Stadt und die Chinesische Mauer besichtigen. Beginn seiner
insgesamt einwöchigen Asienreise war Japan, anschließend nahm er am
Asiatisch-Pazifischen Wirtschafsforum (APEC) in Singapur teil.
Die USA wollten China nicht klein halten, hatte Obama am Samstag in Tokio erklärt. Vielmehr könne "der Aufstieg eines starken, erfolgreichen Chinas" ein Ausgangspunkt für eine starke Staatengemeinschaft sein. Nach Angaben von Vertrauten will Obama bei den Gesprächen mit Hu auch das Thema Menschenrechte zur Sprache bringen.