Keine Publikation
Obama hält Abu Ghraib-Fotos zurück
13.05.2009
Die US-Truppen im Irak würden bei Veröffentlichung sonst gefährdet, so die USA.
Die US-Regierung will anders als ursprünglich geplant Fotos von misshandelten Häftlingen im Gefängnis Abu Ghraib im Irak doch nicht veröffentlichen. Präsident Barack Obama habe die Anweisung gegeben, die Bilder von den Quälereien durch US-Soldaten nicht publik zu machen, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Robert Gibbs, am Mittwoch in Washington. Auch Fotos aus Afghanistan sollen unter Verschluss bleiben. Grund sei die Sorge, dass eine Veröffentlichung anti-amerikanische Stimmungen schüren und dadurch die Sicherheit der Truppen im Irak und in Afghanistan gefährden könne.
Bürgerrechtler wollen Veröffentlichung
"Er (Obama) ist
der Meinung, dass die Veröffentlichung dieser Fotos eine Bedrohung für
unsere Männer und Frauen sein könnte, die im Irak und Afghanistan Gefahren
ausgesetzt sind", sagte der Sprecher. Das Pentagon hatte kürzlich die
Freigabe der Fotos angekündigt, nachdem die Bürgerrechtsunion (ACLU) eine
Veröffentlichung vor Gericht erstritten hatte. Obama wolle diese
Entscheidung juristisch anfechten lassen. Er gehe davon aus, dass bei der
Gerichtsentscheidung die Sicherheit der Truppen nicht ausreichend
berücksichtigt worden seien.
Bereits im April 2004 waren von Wärtern aufgenommene private Fotos von misshandelten und sexuell gedemütigten Häftlingen aus Abu Ghraib an die Öffentlichkeit gelangt. Sie lösten einen weltweiten Sturm der Entrüstung aus. So waren nackte Gefangene zu sehen, die zu einer Pyramide aufgetürmt oder wie Hunde an der Leine geführt wurden.