USA setzen sich über Chinas Protest hinweg.
Ungeachtet der Proteste aus Peking will US-Präsident Barack Obama in diesem Monat den Dalai Lama im Weißen Haus empfangen. Präsidentensprecher Robert Gibbs bestätigte am Donnerstag in Washington, dass Obama das Oberhaupt der Tibeter im Exil an seinem Amtssitz treffen werde. Einen genauen Termin nannte Gibbs nicht. Auch ließ er offen, ob es einen gemeinsamen Auftritt des Präsidenten und des Dalai Lama geben werde.
China empört
Am Vortag hatte das chinesische
Außenministerium in Peking erklärt, es sei "entschieden dagegen", dass
Vertreter der US-Führung mit dem Tibeter in welcher Form auch immer
zusammenträfen. Der Dalai Lama fordert für Tibet eine weitreichende
Autonomie, Peking lehnt dies entschieden ab.
US-Reise
Obamas Sprecher Gibbs räumte ein, "dass es Themen gibt,
bei denen wir nicht einer Meinung sind". Die US-Regierung gehe aber davon
aus, die Zusammenarbeit mit China in vielen Bereichen fortzusetzen - etwa
bei der Bekämpfung der Wirtschaftskrise. Der Dalai Lama will am 16. Februar
für zehn Tage in die USA reisen. Obama war im November in seiner Heimat
kritisiert worden, weil er vor seiner ersten Reise nach Peking nicht mit dem
Dalai Lama zusammengetroffen war.
Die Beziehungen zwischen China und den USA sind derzeit angespannt, weil Washington am Wochenende ein Rüstungsgeschäft mit Taiwan angekündigt hatte. Peking setzte daraufhin die militärische Zusammenarbeit mit Washington aus und kündigte Sanktionen gegen die an dem Geschäft beteiligten US-Firmen an. China betrachtet die dem Festland vorgelagerte Insel Taiwan als abtrünnige Provinz und strebt eine Wiedervereinigung zu seinen Bedingungen an.