US-Wahlen

Obama liegt in Umfragen deutlich vor McCain

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McCain will wegen der Finanzkrise seinen Wahlkampf vorübergehend unterbrechen, die wirtschaftliche Lage ist für Wähler ausschlaggebend.

Weniger als sechs Wochen vor der Präsidentschaftswahl in den USA hat der demokratische Kandidat Barack Obama einer Umfrage zufolge seinen Vorsprung auf den republikanischen Rivalen John McCain ausgebaut. Vor dem Hintergrund der sich ausweitenden Finanzmarktkrise erreichte der schwarze Senator zuletzt neun Prozentpunkte mehr als McCain, wie eine am Mittwoch von der "Washington Post" und dem Sender ABC News veröffentlichte Umfrage ergab. Demnach würden derzeit 52 Prozent der US-Wähler ihre Stimme dem 47-Jährigen geben, 43 Prozent seinem 72-jährigen Konkurrenten.

McCain spricht von einem statistischen Ausreißer
Die Wahlkampf-Mannschaft von McCain sprach von einem Ausreißer. Die Ergebnisse stimmten nicht mit anderen Umfragen überein, bei denen der Unterschied noch innerhalb der Fehlerwahrscheinlichkeit liege, sagte der republikanische Wahlforscher Bill McInturff.

Wirtschaftliche Turbulenzen helfen Obama
Der "Post"-Studie zufolge gilt Obama mit deutlichem Vorsprung als der Kandidat, der die wirtschaftlichen Ängste der Amerikaner besser versteht. Demnach rechnen 52 Prozent der Befragten mit einem langfristigen Abschwung der größten Volkswirtschaft. 80 Prozent äußerten sich besorgt über den Kurs der Wirtschaft, fast drei Viertel machen sich Sorgen wegen der Turbulenzen an den Börsen und sechs von zehn Befragten rechnen mit negativen Folgen für ihre Privatkasse. Die Hälfte der Teilnehmer nannte die Wirtschaft und die Lage auf dem Arbeitsmarkt als ihr stärkstes Kriterium bei der Entscheidung, wer ihre Stimme erhalten wird. Vor zwei Wochen sagten dies 37 Prozent.

McCain unterbricht Wahlkampf wegen Finanzkrise
Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat John McCain will seinen Wahlkampf wegen der internationalen Finanzkrise unterbrechen. Außerdem wolle er das für Freitag geplante TV-Duell mit seinem Rivalen Barack Obama verschieben, sagte McCain am Mittwoch vor Journalisten in New York. "Lasst uns die Politik beiseite stellen", sagte McCain. Er verglich die derzeitige Finanzkrise mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Jetzt sei erneut Patriotismus und gemeinsames Handeln notwendig.

Obama will Wahlkampf nicht unterbrechen
Der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Barack Obama will den Wahlkampf nicht unterbrechen und an der für Freitag geplanten Debatte mit seinem republikanischen Gegner John McCain festhalten.

"Das ist genau die Zeit, in der die Amerikaner etwas von uns hören wollen", sagte Senator Obama am Mittwoch. Stattdessen wolle er gemeinsam mit McCain eine gemeinsame Erklärung zur Lösung der schweren Finanzkrise veröffentlichen.

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