US-Präsident in Oslo

Obama rechtfertigt Krieg

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Obama hat den mit knapp einer Million dotierten Friedensnobelpreis erhalten. In seiner Rede gab sich der US-Präsident voller Demut: "Es gibt Würdigere für diesen Preis". Und: Er rechtfertigte Krieg im Kampf gegen das Böse.

US-Präsident Barack Obama hat am Donnerstag in Oslo formell den Friedensnobelpreis 2009 entgegengenommen. Obama erhielt eine Goldene Medaille, eine Urkunde und das Preisgeld von zehn Millionen Schwedischen Kronen (952.426 Euro) vom Vorsitzenden des Nobel-Komitees, Thorbjörn Jagland. Jagland hatte zuvor die weithin kritisierte Vergabe des Friedensnobelpreises an Obama mit den Worten verteidigt, dieser habe den Preis "perfekt verstanden", als er ihn als "Aufruf zum Handeln" bezeichnet hatte.

Schlechtes Wetter: Heli-Flug nicht möglich

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© oe24
(c) Reuters, Obama kam im Konvoi

Zusammen mit seiner Frau Michelle und mehreren hundert Mitarbeitern, Journalisten und Sicherheitskräften war Obama am Vormittag in Oslo eingetroffen. Die Präsidentenmaschine Air Force One landete auf dem Flughafen der norwegischen Hauptstadt.

Wegen schlechten Wetters konnten die US-Gäste nicht mit dem Hubschrauber in die Innenstadt fliegen und mussten eine Autokolonne benutzen.

"Große Demut"
Obama nahm seinen Friedensnobelpreis mit "tiefer Dankbarkeit und großer Demut" entgegen. Der Preis spreche die höchsten Bestrebungen der Menschen an, sagte Obama am Donnerstag in Oslo beim Empfang der bedeutendsten internationalen Auszeichnung. "Ungeachtet aller Grausamkeiten und Mühsal in unserer Welt sind unsere Handlungen doch von Bedeutung, wir sind nicht nur Gefangene unseres Schicksals."

Obama räumte die "beachtliche Kontroverse" ein, die die Vergabe des Preises an ihn ausgelöst habe. Ursache sei "zum Teil, dass er "am Anfang und nicht am Ende seiner Arbeit auf der Weltbühne" stehe. Verglichen mit anderen großen historischen Figuren wie Albert Schweitzer und Nelson Mandela sei das bisher von ihm Erreichte gering. "Zudem gibt es Männer und Frauen rund um den Erdball, die im Gefängnis sitzen und geschlagen werden, weil sie nach Gerechtigkeit streben". Er könne denjenigen nichts erwidern, die darauf verwiesen, das diese Menschen "die Ehre sehr viel mehr verdient haben als ich".

"Krieg manchmal notwendig"
Der US-Präsident bekräftigte die Auffassung, dass Krieg, obschon Zeugnis menschlichen Versagens, manchmal notwendig sei, um das Böse in der Welt zu bekämpfen. Beim Kampf gegen ihre Feinde dürften die USA ihre Ideale aber nicht verraten.

Der wichtigste Streitpunkt angesichts seiner Ehrung sei, dass er als Oberkommandierender einer Nation im Krieg ausgezeichnet worden sei, sagte Obama in Anspielung auf die Kriege in Afghanistan und im Irak. Einer davon nähere sich dem Ende, der andere sei einer, den Amerika sich nicht ausgesucht habe. "Dennoch sind wir im Krieg, und ich bin verantwortlich für die Stationierung von Tausenden junger Amerikaner, in in einem fernen Land kämpfen," sagte Obama. "Einige werden töten. Andere werden getötet." Er sei sich der Kosten der bewaffneten Konflikte bewusst. Auch wenn es einen gerechten Grund für den Zweiten Weltkrieg gegeben habe, in dem das "Dritte Reich" vernichtet worden sei, so seien dabei mehr Zivilisten ums Leben gekommen als Soldaten.

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