US-Präsident Barack Obama strebt eine Welt ohne Atomwaffen an. Er werde dazu am Wochenende beim Gipfeltreffen der EU und der USA in Prag einen Fahrplan vorlegen, sagte Obama am Freitag in Straßburg in einer Versammlung mit mehreren tausend Schülern.
"Dieses Wochenende in Prag werde ich eine Tagesordnung vorlegen, um das Ziel einer Welt ohne Nuklearwaffen zu verfolgen", sagte Obama zu den Jugendlichen. In Prag findet nach dem NATO-Gipfel der EU-USA-Gipfel statt.
"Amerika hat sich geändert"
US-Präsident Barack
Obama will mit seiner Europa-Reise die Freundschaft der USA mit Europa
erneuern. Nachdem es in den vergangenen Jahren manche Differenzen in den
transatlantischen Beziehungen gegeben habe, sei es an der Zeit, sich wieder
näher zu kommen, sagte er bei einer Begegnung mit jungen Europäern in
Straßburg. "Amerika hat sich geändert", betonte der US-Präsident vor etwa
4.000 Franzosen, Deutschen und Amerikanern.
Auch die USA trügen Verantwortung an manchen globalen Problemen wie Umweltverschmutzung und Wirtschaftskrise. In der Welt des 21. Jahrhunderts seien alle Länder gefordert, gegen Klimaerwärmung, Umweltverschmutzung, Terrorismus, Armut nd Rezession vorzugehen. Alle müssten mehr tun als bisher.
Gegen nuklearen Rüstungswettlauf in Nahost
Obama sagte vor
den Jugendlichen weiter: "Selbst nach dem Ende des Kalten Krieges könnte die
Verbreitung von Atomwaffen oder der Diebstahl von atomarem Material zur
Vernichtung von jeder Stadt auf dem Planeten führen." Er betonte erneut, es
dürfe im Nahen Osten keinen nuklearen Rüstungswettlauf geben. Der Westen
wirft dem Iran vor, nach Atomwaffen zu streben, was die islamische Republik
zurückweist. Es wird allgemein angenommen, dass Israel bereits über
Atomwaffen verfügt.
Zwei Punkte sind für eine atomare Abrüstung von besonderer Bedeutung: Die weitere Reduzierung der amerikanischen und russischen Bestände aus dem Kalten Krieg und die Situation im Nahen Osten. Die USA und Russland hatten vor einigen Tagen erklärt, an einer Reduzierung ihrer Arsenale bis 2012 auf je 1700 bis 2200 Gefechtsköpfe arbeiten zu wollen. Die USA haben Experten zufolge gegenwärtig etwa 3600 strategische Sprengköpfe, Russland 3100.
"Die Jungen müssen Führung übernehmen"
Die
Zukunft der Welt liegt nach Überzeugung des US-Präsidenten in den Händen der
Jugend. "Es sind die jungen Leute, die die Führung übernehmen müssen", sagte
Obama am Freitag vor Jugendlichen aus Frankreich, Deutschland und den USA in
Straßburg. Der Fortschritt sei manchmal langsam, auch weil Fehler gemacht
würden, sagte der Präsident unter Anspielung auf die Krisen in der Welt.
"Aber wir können das Unwahrscheinliche, manchmal das Unmögliche tun."