Öcalan wurde 1999 in der griechischen Botschaft in Nairobi verhaftet, der PKK-Chef fordert Geld weil er nicht ausreichend beschützt wurde.
Knapp zehn Jahre nach seiner Festnahme in der griechischen Botschaft in Nairobi (Kenia) hat der in der Türkei inhaftierte Chef der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan, Klage gegen Griechenland erhoben. Öcalans griechischer Anwalt, Giannis Rachiotis, fordere eine Entschädigung für seinen Klienten in Höhe von 20.100 Euro, berichtete die Athener Zeitung "Eleftheros Typos" am Donnerstag auf ihrer Internetseite.
Nicht die nötigen Sicherheitsmaßnahmen
Zur Begründung
der Klage heißt es, Öcalan sei nach Verlassen der Botschaft im Februar 1999
entführt und in die Türkei gebracht worden, weil Griechenland nicht die
nötigen Sicherheitsmaßnahmen getroffen habe. Ob und wann es zu einem Prozess
kommt, war zunächst nicht bekannt. Nach der Entführung Öcalans waren in
Griechenland drei Minister zurückgetreten.
Von türkischen Agenten entführt
Öcalan hatte 1999 nach
einer Odyssee durch mehrere Staaten des Nahen Ostens und Europas in
Griechenland Zuflucht gesucht. Die griechische Regierung schickte ihn damals
nach Kenia, um eine Krise mit der Türkei abzuwenden. Öcalan hielt sich
mehrere Tage in der griechischen Botschaft in Nairobi auf. Als er auf die
östlich von Afrika gelegene Inselgruppe der Seychellen fliegen wollte, wurde
Öcalan von türkischen Agenten entführt. In der Türkei wurde er wegen
Hochverrats zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde später in lebenslange Haft
umgewandelt. Öcalan wird auf der Gefängnis-Insel Imrali im Marmara-Meer
festgehalten.