Eine fünfköpfige österreichische Familie ist am Donnerstag in den frühen Morgenstunden aus dem Gazastreifen evakuiert worden.
"Ich bin sehr erleichtert, dass die Evakuierung einer fünfköpfigen österreichischen Familie mit drei kleinen Kindern aus dem Gazastreifen im zweiten Anlauf erfolgreich verlaufen ist", teilte Außenminister Michael Spindelegger in einer Aussendung mit.
Rund 100 Personen evakuiert
Die Österreicher verließen den
Gazastreifen über den im Norden gelegenen Erez-Checkpoint. Insgesamt konnten
Donnerstag früh von den 460 derzeit im Gazastreifen befindlichen
EU-Doppelstaatsbürgern rund 100 Ausreisewillige aus dem umkämpften Gebiet
evakuiert werden.
"Unser Dank gilt unseren europäischen Partnern, insbesondere Deutschland, der EU-Kommission und der EU-Präsidentschaft, mit denen wir diese schwierige Evakuierungsaktion koordiniert haben. Von zentraler Bedeutung war auch die Unterstützung Kanadas und des internationalen Komitees des Roten Kreuzes, aber auch der israelischen Behörden, die die Ausreise trotz der laufenden Kampfhandlungen möglich gemacht haben", sagte der Außenminister. Er dankte weiters den Mitarbeitern der Botschaft in Tel Aviv, die mit großem Einsatz die Evakuierung der österreichischen Doppelbürger geplant und begleitet hat.
Rückreise über Jordanien
Die fünf Österreicher werden
nun in Begleitung von Mitarbeitern der Botschaft in einem Bus der
Europäischen Union zur jordanisch-israelischen Grenze begleitet und von dort
über Amman die Rückreise nach Österreich antreten. Spindelegger betonte, die
Botschaft in Tel Aviv werde gemeinsam mit ihren internationalen Partnern
ihre Bemühungen um die Evakuierung zweier weiterer ausreisewilliger
österreichischer Familien aus dem Gazastreifen fortsetzen.
Abschließend erneuerte Spindelegger angesichts der anhaltenden israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen die Forderung nach einem raschen Waffenstillstand sowie einer Rückkehr an den Verhandlungstisch. "Es ist das eine, Doppelstaatsbürgern das Verlassen des Gazastreifens zu ermöglichen. Israel hat aber auch die humanitäre Pflicht, die Versorgung der notleidenden Bevölkerung dauerhaft sicherzustellen. Wir erwarten, dass Israel seine diesbezügliche Zusage auch umsetzt", so der Außenminister.