Betrugsverdacht

Opposition beansprucht Sieg bei Wahlen in Simbabwe

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Staatschef Mugabe regiert seit drei Jahrzehnten. Jetzt beansprucht Oppositionschef Tsvangirai den Wahlsieg für sich.

Oppositionsführer Morgan Tsvangirai hat den Sieg bei den Wahlen in Simbabwe am Samstag für sich beansprucht. "Es besteht absolut kein Zweifel, wir haben die Wahl gewonnen", sagte der Präsidentschaftskandidat der Oppositionspartei MDC (Bewegung für Demokratischen Wandel) noch vor Schießung der Wahllokale. Der Regierungspartei ZANU-PF (Afrikanische Nationalunion von Simbabwe/Patriotische Front) unter Präsident Robert Mugabe warf die Opposition zudem vor, Wahlbetrug beabsichtigt zu haben.

Die Regierungspartei habe rund drei Millionen zusätzliche Stimmzettel drucken lassen, damit ihre Anhänger mehrfach für sie stimmen sollten, sagte MDC-Generalsekretär Tendai Biti. Die Opposition beklagte zudem, Hunderte Wähler seien an den Urnen abgewiesen worden, da sie angeblich nicht registriert waren.

In Simbabwe wurden am Samstag Präsidenten- und Parlamentswahlen abgehalten. Die Wahlbeteiligung wurde als rege beschrieben. Die Wahllokale schlossen um 18.00 Uhr MEZ. Mit offiziellen Ergebnissen wird erst in den kommenden Tagen gerechnet.

Mugabe regiert seit drei Jahrzehnten
Staatschef Mugabe (84) regiert das Land seit fast drei Jahrzehnten. Knapp sechs Millionen Wähler waren aufgerufen, über die Zukunft des Landes im Süden Afrikas zu entscheiden. Viele Simbabwesen hoffen nicht zuletzt wegen der desolaten Lebensverhältnisse in dem Land auf einen Machtwechsel. Neben Tsvangirai trat auch der frühere Finanzminister Simba Makoni als Unabhängiger gegen den Amtsinhaber Mugabe an. Beide Herausforderer hatten die verheerende Wirtschaftslage der früheren britischen Kolonie in den Mittelpunkt ihres Wahlkampfes gestellt. Sollte keiner der Kandidaten mehr als 51 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, muss eine Stichwahl angesetzt werden.

Menschenrechtsorganisationen haben wiederholt das autoritäre Regime Mugabes kritisiert. Die Opposition befürchtete bereits im Vorfeld der Wahlen massiven Betrug. Westliche Wahlbeobachter waren nicht zugelassen.

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