Nemzow forderte gemeinsamen Oppositionskandidaten und beschuldigte Putin der Propaganda im "Goebbels-Stil".
Der liberale Oppositionspolitiker Boris Nemzow hat seine Kandidatur zur russischen Präsidentenwahl zurückgezogen. Er forderte am Mittwoch die oppositionellen Kräfte auf, einen gemeinsamen Kandidaten ins Rennen gegen Dmitri Medwedew zu schicken, der von Amtsinhaber Wladimir Putin unterstützt wird.
Nemzow: "Wahl ist bereits entschiedene Farce"
Putin
habe die Wahl zu einer bereits von vornherein entschiedenen Farce gemacht,
betonte Nemzow in seiner im Internet veröffentlichten Rückzugserklärung. Das
Präsidialamt betreibe Propaganda im Stile von Nazi-Propaganda-Chef Joseph
Goebbels und setzte Verwaltung und Justiz gegen die Kandidaten der
Opposition ein.
Liberale Partei tritt für Markwirtschaft an
Nemzow war
Kandidat der Union der Rechten Kräfte (SPS), die sich für eine freie
Marktwirtschaft und eine liberale Politik einsetzt. Die Partei hat den
Einzug ins Parlament bei der Wahl im Dezember verpasst, obwohl sie vor
Putins Aufstieg 1999 auf Anhieb Wahlerfolge erzielt hatte.
Nur mehr fünf Kandidaten im Rennen
Nach dem Rückzug Nemzows
sind noch fünf Kandidaten im Rennen. Sie müssen bis Mitte Jänner jeweils
zwei Millionen Stimmen sammeln, um zur Wahl im März zugelassen zu werden.