Polizei greift ein
Oppositions-Proteste in Teheran
04.11.2009
Die Proteste entstanden am Rande einer offiziellen anti-amerikanischen Demonstration.
Hunderte Anhänger des unterlegenen iranischen Präsidentschaftskandidaten Mir-Hossein Moussavi haben am heutigen Mittwoch in Teheran gegen die konservative Regierung protestiert. Der Protest fand am Rande einer offiziellen anti-amerikanischen Demonstration zum 30. Jahrestag des Sturms auf die US-Botschaft in Teheran statt. Die Polizei mit Tränengas und Schlagstöcken gegen die Oppositionsanhänger vor, die Parolen wie "Allah ist groß" und "Tod dem Diktator" riefen.
Schüsse
Einer oppositionellen Internet-Seite zufolge gaben
die Polizisten Schüsse auf die Protestierenden ab. Einige Menschen seien
dabei verletzt worden, berichtete die Website "Mowjcamp". Am Protest habe
auch der unterlegene Präsidentschaftskandidat Mehdi Karroubi teilgenommen.
Augenzeugen zufolge wurden mindestens fünf Personen von den
Sicherheitskräften festgenommen. Die Behörden hatten der Opposition jede
Kundgebung zum Jahrestag verboten und ein "entschlossenes" Vorgehen der
Polizei angedroht.
Tausende auf der Straße
Augenzeugenberichten zufolge gingen
Tausende Menschen auf die Straße, um für Moussavi zu protestieren. Er war
Amtsinhaber Mahmoud Ahmadinejad im Juni in einer weithin als manipuliert
kritisierten Präsidentenwahl unterlegen. Nach der Wahl hatte es tagelange
Massenproteste in Teheran gegeben. Die Oppositionellen
knüpften dabei an die Form der Proteste an, die im Jahr 1979 zum Sturz des
Schah und zur Islamischen Revolution führten.