Grund für die Anklage gegen die Friedensnobelpreisträgerin soll der Besuch eines US-Bürgers bei ihr sein. Sie wurde in ein berüchtigtes Gefängnis für politische Häftlinge gebracht.
Nach dem Besuch eines US-Bürgers bei der burmesischen Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi kommt die unter Hausarrest stehende Friedensnobelpreisträgerin vor Gericht. Suu Kyi wurde am Donnerstag unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen von ihrem Haus in Rangun (Yangon) abgeholt. Nach Angaben ihrer Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD) sollte die 63-Jährige zum berüchtigten Insein-Gefängnis gebracht werden, wo Anklage gegen sie erhoben werden sollte. Was genau ihr vorgeworfen wird, war zunächst nicht bekannt.
In berüchtigtes Folter-Gefängnis verlegt
Laut NLD soll
die Friedensnobelpreisträgerin in ein Gefängniskrankenhaus verlegt werden.
Suu Kyi ist seit vergangener Woche krank und war zu Hause mit einer Infusion
versorgt worden. Ihr Anwalt U Kyi Win sei entsprechend informiert worden,
sagte ein Parteisprecher. Das Krankenhaus gehört zum Gefängnis Insein in
Rangun, in dem politische Gefangene inhaftiert sind. Dort wird nach Angaben
von Entlassenen gefoltert.
Seit 19 Jahre unter Hausarrest
Ein US-Bürger hatte in der
vergangenen Woche heimlich einen See durchschwommen und war so zu Suu Kyis
Haus gelangt, wo er zwei Tage blieb. Die burmesische Oppositionsführerin
steht seit 19 Jahren fast ununterbrochen unter Hausarrest. Der derzeitige
Arrest der 63-jährigen Nobelpreisträgerin sollte eigentlich Ende Mai enden.
Die Behörden haben sich bisher nicht dazu geäußert, ob sie die Sanktion
gegen die Politikerin aufrechterhalten wollen.