Mauerfall

Palästinenser rissen Teil der Mauer um

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Am Jahrestag des Falls der Berliner Mauer stürzten sie ein Stück des Sperrwalls zum Westjordanland um.

Am Jahrestag des Falls der Berliner Mauer haben Palästinenser ein Stück der israelischen Sperrmauer zum Westjordanland umgestürzt. "Heute erinnern wir an den 20. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer", sagte der Anführer einer Protestgruppe gegen den israelischen Sperrwall, Abdullah Abu Rahma, am Montag. Mehrere Vermummte befestigten bei Kalandiya ein zwei Meter breites Mauerstück an einem Lastwagen, der unter dem Jubel von rund 50 Menschen daran zog, bis es fiel. Einige Demonstranten warfen Steine über das Bauwerk.

Durchs Loch geschlüpft
Mehrere Demonstranten gelangten durch das Loch in der Mauer, die an dieser Stelle sechs Meter hoch ist, auf die israelische Seite. Dort entrollten sie eine palästinensische Flagge und steckten Reifen in Brand. Israelische Sicherheitskräfte gingen mit Tränengas gegen die Demonstranten vor.

Weitere Proteste folgen
Am Freitag hatten sich Jugendliche an einer anderen Stelle an der umstrittenen Sperranlage zu schaffen gemacht, sie konnten ein bereits herausgebrochenes Mauerstück aber nicht umkippen. Abu Rahma kündigte für die kommenden Tage weitere Proteste dieser Art an. Die israelische Mauer sei fünfmal so lang und doppelt so hoch wie die ehemalige Berliner, hieß es.

Israel bezeichnet die aus Zäunen und Mauern bestehende Sperranlage, die nach einer Serie blutiger Anschläge von Palästinensern im Juni 2002 beschlossen wurde, als Schutzmaßnahme gegen das Eindringen von Selbstmordattentätern aus dem Westjordanland. Rund 60 Prozent der mehr als 700 Kilometer langen Anlage sind fertiggestellt. Israel weist darauf hin, dass die Zahl der Anschläge und damit verbundenen Todesopfer dramatisch zurückgegangen ist. Die Palästinenser kritisieren sie als Versuch, das Territorium für ihren angestrebten Staat zu beschneiden. Regelmäßig kommt es zu gewaltsamen Protesten. 2004 bezeichnete der Internationale Gerichtshof den Grenzwall in einem nicht bindenden Beschluss als illegal, weil er auf besetztem Gebiet verläuft.

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