Die radikale Palästinenserorganisation Islamischer Jihad hat am Samstag zur Entführung israelischer Soldaten aufgerufen.
Der Gefangenenaustausch zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz im Juli habe die Effektivität solcher Verschleppungen bewiesen, teilte die Gruppierung in Gaza mit. Am 16. Juli hatte Israel unter anderem den libanesischen Terroristen Samir Kuntar gegen die sterblichen Überreste zweier von der Hisbollah entführter Soldaten ausgetauscht.
Verschleppungen "sehr effektiv"
Die radikalislamische
Hamas, die den Gazastreifen seit über einem Jahr kontrolliert, hält den
israelischen Soldaten Gilad Shalit seit Juni 2006 gefangen. Für seine
Freigabe fordert die Hamas die Freilassung von über 1.000 der rund 8.500
palästinensischen Häftlingen in israelischen Gefängnissen. Wie der
Islamische Jihad jetzt erklärte, könnte durch Entführungen israelischer
Soldaten die Freilassung aller palästinensischen Häftlinge erpresst werden.
Unterdessen hat die Hamas nach wochenlangem Verbot die Verbreitung einer palästinensischen Zeitung im Gazastreifen wieder erlaubt. Das Verbot des Jerusalemer Tageblattes "Al Quds" sei aufgehoben worden, nachdem sich die Redaktionsleitung zu einer objektiven Berichterstattung verpflichtet habe, teilte die von der Hamas kontrollierte Pressebehörde in Gaza mit. Die Zeitungen "Al-Ayam" und "Al-Hayat" bleiben aber weiterhin verboten. Beide Blätter mit Sitz in Ramallah stehen der rivalisierenden Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nahe.