Vor Türkei-Besuch

Papst-Attentäter Ali Agca warnt Benedikt

19.09.2006

Der türkische Attentäter Ali Agca, der 1981 einen Anschlag auf Papst Johannes Paul II. verübt hat, rät in einem Brief Benedikt XVI. vor der geplanten Reise in die Türkei ab.

Zur Vollversion des Artikels
 
Zur Vollversion des Artikels

"Papst Ratzinger, Dein Leben ist jetzt gefährdet, komm absolut nicht in die Türkei. Ich kann dich außerdem nicht empfangen, weil ich mich im Gefängnis befinde", heißt es im zweiseitigen Brief, den die römische Tageszeitung "La Repubblica" auszugsweise veröffentlicht hat.

"Trete zurück!"
Nach der Polemik um die Ansprache des Papstes in der Regensburger Universität rief Agca den Heiligen Vater auf, zurückzutreten, um wieder in Frieden in seiner Heimat zu leben. An seiner Stelle sollte zum Papst "ein Kardinal des ehrlichen italienischen Staates, Gesichter des Friedens und der Demokratie wie (der neue vatikanische Staatssekretär Tarcisio) Bertone und (der Mailänder Erzbischof Dionigi) Tettamanzi ernannt werden".

Agca berichtete über Verbindungen zwischen dem ehemaligen Kardinal Josef Ratzinger und dem 1998 ermordeten Kommandanten der Schweizergardisten, Alois Estermann. "Bekannte Geheimdienste, die Ratzinger beschützten, ermordeten Estermann, seine Frau und den Schweizergardisten Cedric Tornay in seiner Wohnung im Vatikan im Mai 1998", schrieb Agca.

Der in der Türkei wegen Mordes an einem Journalisten und wegen zweier Raubüberfälle verurteilte Agca war im vergangenen Jänner erneut verhaftet worden und in dasselbe Gefängnis gebracht worden, aus dem er acht Tage zuvor entlassen worden war. Der Rechtsextremist befindet sich derzeit wegen Mordes in der Strafanstalt von Kartal Maltepe in Istanbul.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel