DIe stärkste Oppositionskraft dürfte die Islamische Aktionsfront werden. 40.000 Polizisten sollen die Sicherheit der Wahl sichern.
In Jordanien sind am Dienstag Parlamentswahlen angelaufen. Rund 2,5 Millionen Stimmberechtigte waren aufgerufen, zwischen 07.00 Uhr (06.00 Uhr MEZ) und 19.00 Uhr in einem der 1434 Wahllokale die Stimme abzugeben. 885 Kandidaten bewerben sich um die 110 Sitze. Um die sechs für Frauen reservierten Mandate bewerben sich 199 Kandidatinnen. Die Ergebnisse des Urnengangs sollten am Abend vorliegen.
Bei der zweiten Parlamentswahl seit der Thronbesteigung von König Abdullah II. im Jahr 1999 wurde erneut mit einer Mehrheit der königstreuen Bewerber gerechnet. Stärkste Oppositionskraft dürfte wie bei der Wahl 2003 die Islamische Aktionsfront werden, der politische Arm der Muslimbruderschaft. Sie warf der Regierung Stimmenkauf und Wahlmanipulationen vor.
Rund 40.000 Polizisten waren im Einsatz, um am Wahltag die Sicherheit zu garantieren. Im Mittelpunkt des Wahlkampfs standen die Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und Inflation sowie Forderungen nach mehr sozialer Gerechtigkeit und besseren Bildungschancen. Die Arbeitslosenquote schwankte zuletzt zwischen 14 und 30 Prozent, der monatliche Mindestlohn liegt bei umgerechnet rund 100 Euro. Bei früheren Wahlgängen war es stärker um die Lage in den Nachbarn, vor allem bei den Palästinensern und im Irak, gegangen.