Antrittsbesuch
Pentagon-Chef Gates übt Einigkeit mit London
15.01.2007
US-Verteidigungsminister Robert Gates hat Differenzen mit London bezüglich der Irak-Strategie verneint.
Bei seinem Antrittsbesuch bei der NATO in Brüssel hat US-Verteidigungsminister Robert Gates angebliche Differenzen zwischen Washington und London über ihr Engagement im Irak verneint. Großbritannien plane zwar eine Reduzierung seiner Truppen in der südirakischen Stadt Basra, sagte Gates nach einem Treffen mit NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer in Brüssel. Die Situation im Süden sei aber sehr verschieden von der in Bagdad. Insofern gebe es auch unterschiedliche Antworten darauf.
US-Präsident George W. Bush hatte erst vor wenigen Tagen eine vorübergehende Aufstockung der US-Truppen vor allem in Bagdad angekündigt, um der Lage Herr zu werden.
Hauptthemen: Afghanistan und Irak
Bei den Brüsseler Gesprächen
von Gates, der tags zuvor mit dem britischen Premierminister Tony Blair und
seinem britischen Amtskollegen Des Browne beraten hatte, ging es auch um
Afghanistan und den Iran. Ein Erfolg in Afghanistan habe Priorität für die
USA, sagte der neue Pentagon-Chef. Taliban und andere Aufständische hatten
im vergangenen Jahr ihre Anschläge und Angriffe auf einheimische und
internationale Truppen deutlich verstärkt. Gates äußerte sich besorgt über
eine neue Taliban-Offensive in diesem Frühjahr, die durch das milde Wetter
begünstigt werden könnte.
Gates bezeichnete einen Erfolg des NATO-Einsatzes in Afghanistan als "Top-Priorität" des Bündnisses. Von den Verbündeten verlangte er bei seinem Antrittsbesuch in der NATO-Zentrale am Montag in Brüssel Pflichterfüllung in Afghanistan. Auch NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer sagte: "Es ist wichtig, dass die NATO ihre Leistung erbringt und den Erwartungen gerecht wird."
Erfolg ist "Top-Priorität"
Es ist wichtig, dass
die NATO-Mitglieder jene Verpflichtungen erfüllen, die sie den anderen
Bündnispartnern gegenüber übernommen haben", betonte
Gates. Er nannte jedoch keine Länder, die seiner Ansicht nach in Afghanistan
mehr Einsatz zeigen müssen. "Die NATO wurde in der Überzeugung
gegründet, dass wir gemeinsam stärker sind als alleine. Der Einsatz in
Afghanistan zeigt das Potenzial der neuen NATO. Der Erfolg in Afghanistan
ist unsere Top-Priorität." Afghanistan benötige sowohl ein
militärisches als auch ziviles Engagement.