Ein Hund für Obama
Peruanischer Nackthund wird "First Dog"
11.11.2008
Der scheidende US-Präsident Bush empfing seinen Nachfolger. Unterdessen wurde bekannt, wer "First Dog" wird.
Weniger als eine Woche nach seinem Wahlsieg ist der künftige US-Präsident Barack Obama zu einem ersten Gespräch mit Amtsinhaber George W. Bush im Weißen Haus zusammengetroffen.
Obama und seine Frau Michelle wurden von Bush und dessen Frau Laura am Montag (Ortszeit) wie Gäste bei einem Staatsbesuch begrüßt.
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Weder der amtierende noch der künftige Präsident äußerten sich nach dem rund zweistündigen Gespräch vor Journalisten, bei dem es nach Angaben von Vertrauten um die Wirtschaftslage und die US-Außenpolitik ging.
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Reuters
Peruanischer Nackthund im Weißen Haus?
Unterdessen wurde
bekannt, wer "First Dog" werden könnte: Der vier Monate alte
Peruanische Nackthund mit dem Namen "Orejas" ("Ohren")
soll ins Weiße Haus einziehen, um den Kindern von Barack Obama nach dessen
Amtsantritt als Spielgefährte zu dienen. Der haarlose Hund erfreute sich
schon bei den alten Inka-Herrschern großer Beliebtheit.
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Ernste Themen auf der Tagesordnung
Aus Obamas Umfeld
verlautete, der Demokrat habe mit Bush unter anderem über Hilfen für die
amerikanischen Autobauer gesprochen. Die Vorsitzende des
Repräsentantenhauses Nancy Pelosi und der Mehrheitsführer der Demokraten im
Senat Harry Reid hatten die Regierung am Wochenende gebeten, die
700-Milliarden-Dollar-Hilfe für Finanzinstitute auf die Autobauer
auszudehnen. Außerdem sei es um den Immobilienmarkt und
Zwangsversteigerungen gegangen, erklärte Obamas Sprecher Robert Gibbs. Bush
Sprecherin Dana Perino sagte, der Präsident habe das Treffen als "konstruktiv,
entspannt und freundlich" beschrieben. Bush habe Obama noch einmal
einen reibungslosen Amtswechsel zugesichert.
Streitpunkt Guantanamo
Obama ist nach Angaben eines Beraters
weiter entschlossen, das umstrittene Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba zu
schließen. Er habe aber noch nicht entschieden, was mit den wegen
Terrorismusverdachts eingesperrten Häftlingen geschehen solle, sagte sein
Berater Denis McDonough am Montag. Derzeit sind dort noch etwa 255 Männer
inhaftiert, von denen die meisten beschuldigt werden, als Al-Kaida-oder
Taliban-Kämpfer gegen die USA gekämpft zu haben. 50 wurden von den Vorwürfen
entlastet, können aber nicht in ihre Heimatländer abgeschoben werden, weil
ihnen dort Folter und Tod drohen.
Seit der Eröffnung Guantanamos im Jahr 2002 wurden dort mehr als 750 Menschen unter Bedingungen festgehalten, die von Menschenrechtlern als entwürdigend kritisiert wurden. Guantanamo gilt als ein dunkler Fleck der Präsidentschaft von George W. Bush.
Afghanistan
Der gewählte US-Präsident Barack Obama befürwortet
offenbar zur Beilegung des Konflikts in Afghanistan auch Gespräche mit den
radikalislamischen Taliban. Die "Washington Post" berichtete am
Dienstag unter Berufung auf Obamas Berater, Verhandlungen zwischen der
afghanischen Regierung und "reuigen" Taliban würden von der
künftigen US-Führung unterstützt. Außerdem wolle Obama den Iran in eine
regionale Strategie für Afghanistan einbinden. Sowohl die USA als auch der
Iran wollten verhindern, dass extremistische Sunniten in Afghanistan an die
Macht kommen, sagte ein US-Armeevertreter der "Washington Post".
Die radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas steht nach eigener Darstellung im Kontakt mit Beratern des künftigen US-Präsidenten Barack Obama. Die Kontakte seien über das Internet hergestellt worden; vor den US-Wahlen habe es auch ein Treffen in Gaza gegeben, sagte der führende Hamas-Politiker Achmed Yussuf der arabischen Tageszeitung "Al-Hayat" (Dienstag). Die Hamas sei gebeten worden, die Verbindung geheim zu halten, um Obama im Wahlkampf nicht zu schaden. Yussuf war für eine Stellungnahme am Dienstag nicht zu erreichen.
Unklar ist, mit welchen Obama-Beratern Hamas-Vertreter in Gaza gesprochen haben. Der Nahost-Experte Robert Malley hatte im Mai Kontakte zur Hamas eingeräumt. Ein Sprecher des Wahlkampfteams von Obama erklärte daraufhin, dass Malley keine formale Rolle im Wahlkampfteam spiele und auch keine Rolle in der Zukunft spielen werde.