Nach den Randalen von serbischen Hooligans beim Match gegen Italien sucht Serbien nun die Drahtzieher: Sie sollen bei der Mafia zu finden sein.
Den Mann hinter der Sturmmaske, der die Hooligans quasi anführte, konnte die Polizei mittlerweile festnehmen. Bei dem 30-jährigen handelt sich um den amtsbekannten Ivan B. (siehe Bild oben), der schon mehrmals als Hooligan und serbischer Nationalist aufgefallen ist.
Bild: (c)Reuters/Stringer
Match abgebrochen
Zersplitterte Scheiben, brennende Fahnen, maskierte Männer mit Schlagstöcken: Es waren Bilder wie aus dem Bürgerkrieg, die serbische Hooligans beim Ländermatch gegen Italien lieferten. Sie randalierten so sehr, dass abgebrochen wurde.
In Serbien herrscht jetzt Angst vor einer Ausbreitung der Gewalt. Denn hinter den brutalen Ausschreitungen könnten nicht ausschließlich fanatische Fußballfans stehen, sondern die serbische Mafia.
"Das war nicht nur ein Angriff auf den Fußballverband, sondern auch auf den Staat", meint Tomislav Karadzic, der Präsident des serbischen Fußballverbandes. "Was hier passierte, war inszeniert. Und die Auftraggeber sitzen in Belgrad." Die serbische Mafia soll bezahlte Schläger nach Genua geschickt haben. Ihr Ziel: Mit gezielten Krawallen bei öffentlichen Ereignissen wollen sie den ganzen serbischen Staat ins Wanken bringen und so den eingeschlagenen proeuropäischen Weg verhindern.
Ausschreitung
Bereits am vergangenen Sonntag gab es in Belgrad schwere Ausschreitungen von Hooligans und Nationalisten am Rande einer Homosexuellenparade. Just am Tag der Fußballausschreitungen hatte US-Außenministerin Hillary Clinton Serbien besucht und zu Reformen gratuliert. Serbische Justiz und Polizei stehen den Krawallen bisher völlig machtlos gegenüber.