Rippenbruch, Verletzung der Lunge: Ein mutmaßliches Mitglied der ETA ist in ein Spital eingeliefert worden. Die Polizei soll ihn misshandelt haben.
Ein mutmaßliches Mitglied der baskischen Terror-Organisation ETA ist einen Tag nach seiner Festnahme durch die spanische Polizei mit erheblichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden. Mehrere baskische Gruppierungen beschuldigten die Sicherheitskräfte in der nordspanischen Küstenstadt San Sebastian, den jungen Mann gefoltert zu haben. Die Polizei wies die Vorwürfe zurück. Der Verdächtige habe bei seiner Festnahme heftigen Widerstand geleistet und gewaltsam überwältigt werden müssen, verlautete am Montag aus Polizeikreisen. Dabei habe er sich Verletzungen zugezogen.
Nachrichtensperre
Nach einem ärztlichen Bulletin, das von einer
ETA-nahen Initiative veröffentlicht wurde, wies der Festgenommene einen
Rippenbruch, Lungenverletzungen und Blutergüsse an verschiedenen Stellen des
Körpers auf. Das zuständige Krankenhaus in San Sebastian verweigerte jede
Auskunft über den Gesundheitszustand des jungen Mannes und verwies auf eine
von den Vermittlern angeordnete Nachrichtensperre.
Dem Bulletin zufolge soll der Verdächtige den Ärzten gesagt haben, er sei von den Polizisten mit Faustschlägen und Fußtritten misshandelt worden. Er war am Sonntag zusammen mit einem Komplizen festgenommen worden, klagte aber erst einen Tag später über Schmerzen und ließ sich in ein Krankenhaus bringen. Bei der Festnahme der zwei Verdächtigen hatte die Polizei zwei Pistolen sichergestellt. Den spanischen Sicherheitskräften wird in Kreisen baskischer Separatisten häufig vorgeworfen, festgenommene ETA-Mitglieder zu misshandeln.