Alarm in Köln

Polizei nimmt Terroristen im Flugzeug fest

26.09.2008

Alarm in Köln-Wahn: Die Polizei hat ein Flugzeug gestürmt - und zwei Männer festgenommen. Sie sollen Anschläge geplant haben.

Zur Vollversion des Artikels
Zur Vollversion des Artikels

Die Polizei hat auf dem westdeutschen Flughafen Köln/Bonn zwei Terrorverdächtige festgenommen. Ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamtes sagte am Freitag, ein 23-jähriger Somalier und ein in der somalischen Hauptstadt Mogadischu geborener 24-jähriger Deutscher seien um 06.55 Uhr kurz vor dem Start einer KLM-Maschine nach Amsterdam aus dem Flugzeug geholt worden.

Abschiedsbriefe gefunden
Die beiden Männer stünden in Verdacht, sich am Jihad (Heiliger Krieg) und an möglichen Anschlägen beteiligen zu wollen. Sie hätten in ihrer Wohnung entsprechende Abschiedsbriefe hinterlassen, sagte der LKA-Sprecher. Die beiden Männer seien seit Monaten unter Beobachtung gestanden, berichtete die "Bild"-Zeitung. Eine LKA-Sprecherin betonte, es habe sich um eine ganz normale Festnahme gehandelt, keine Erstürmung. Die beiden seien auch nicht verdächtigt worden, das Flugzeug entführen zu wollen.

Marschine hatte bereits Startfreigabe
Nach Angaben der niederländischen Fluggesellschaft hatte die Maschine schon die Startfreigabe erhalten. Unmittelbar danach sei die Starterlaubnis für den Flug KL1804 auf Anweisung der Polizei aber wieder zurückgenommen worden, sagte eine KLM-Sprecherin in Amsterdam. Alle Passagiere hätten nach der Festnahme der beiden Verdächtigen das Flugzeug wieder verlassen und ihr Gepäck identifizieren müssen. Die Gepäckstücke der Festgenommenen seien fortgebracht worden. Schließlich habe die Maschine mit einer Verspätung von einer Stunde und zehn Minuten Richtung Amsterdam abheben können.

BKA warnt vor zwei Terrorvedächtigen
Erst am Donnerstag hatte das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) eine Öffentlichkeitsfahndung nach zwei Terrorverdächtigen eingeleitet, die auf dem Weg nach Deutschland sein sollen.

 

Houssain al-Malla (l) und Eric Breininger (r), Foto: (c) APA

Der Saarländer Eric Breininger und der gebürtige Libanese Houssain al-Malla könnten in Deutschland Anschläge planen, hieß es. Konkrete Hinweise auf Attentatsvorbereitungen oder Ziele gebe es aber nicht, betonten die Sicherheitsbehörden. Lesen Sie hier mehr dazu.

Breininger hatte in Videos im Internet mehrfach gedroht, ein Selbstmordattentat begehen zu wollen. Zuletzt waren Breininger und Al Malla nach Angaben aus Sicherheitskreisen in Pakistan vermutet worden. Beide haben nach Erkenntnissen der Behörden Ausbildungen in Terrorlagern im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet absolviert.

Kein Zusammenhang
Das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) sieht derzeit keine Verbindung zwischen der Festnahme der beiden Terrorverdächtigen am Kölner Flughafen und der Fahndung nach den zwei weiteren Islamisten, die sich auf dem Weg nach Deutschland befinden sollen. Bei dem Kölner Fall handle es sich um ein eigenständiges Ermittlungsverfahren in Nordrhein-Westfalen, sagte eine BKA-Sprecherin am Freitag in Wiesbaden.

Foto: (c) APA

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel