Indonesien
Präsident Yudhoyono wiedergewählt
08.07.2009
Hochrechnungen zufolge kommt Susilo Bambang Yudhoyono auf 60 Prozent der Stimmen.
Bei der Präsidentenwahl in Indonesien haben die Wähler Susilo Bambang Yudhoyono für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt. Hochrechnungen zufolge kam er auf rund 60 Prozent der Stimmen und muss daher nicht in eine Stichwahl. Der 59-jährige Yudhoyono erklärte sich am Mittwoch vor jubelnden Anhängern in seinem Wohnort Bogor auf der Insel Java zum Sieger der Wahl.
Gegen den Amtsinhaber waren sein Stellvertreter Yusuf Kalla und die frühere Präsidentin Megawati Sukarnoputri angetreten. Auf sie entfielen etwa 13 beziehungsweise 27 Prozent der Stimmen. Das endgültige Ergebnis wird erst im Laufe des Monats bekanntgegeben.
Demokratie könnte weiter gefestigt werden
Yudhoyonos
Wiederwahl könnte die Demokratie in dem mit 226 Millionen Einwohnern
bevölkerungsreichsten muslimischen Land weiter festigen. Zudem dürfte er
seine erfolgreiche Politik der Wirtschaftsreformen fortsetzen, mit der er
Indonesien in den vergangenen fünf Jahren auf Wachstumskurs brachte.
Noch vor einem Jahrzehnt galt Indonesien als der "kranke Mann Asiens". Der frühere Präsident Suharto hatte das Land in 32 Jahren despotischer Herrschaft heruntergewirtschaftet und ein System aus Korruption und Vetternwirtschaft hinterlassen.
Inzwischen erlebt Indonesien politische Stabilität, Frieden und die beste Wirtschaftsleistung seit einem Jahrzehnt. Beobachter trauen dem Land zu, zu den industriellen Schwellenländern Brasilien, Russland, Indien und China aufzuschließen.
Korruption weit verbreitet
Dennoch gibt es auch in Indonesien
noch zahlreiche Probleme zu lösen: Korruption ist weit verbreitet, die
Infrastruktur muss modernisiert werden, und Millionen Menschen leben noch
immer in Armut.
Experten gehen davon aus, dass Yudhoyono mehr Technokraten als Politiker ins neue Kabinett holen wird, um die Reformen zu beschleunigen. "Er wird versuchen, mehr Investoren ins Land zu locken und gleichzeitig die Korruption konsequenter bekämpfen", sagte der Politikwissenschaftler Aleksius Jemadu von der Pelita Harapan University.