Drohungen
Prodi erhielt Brief mit Pistolenkugel
18.10.2007
Dem italienischen Regierungschef Romano Prodi ist ein Drohbrief mit einer Pistolenkugel zugesendet worden.
Der Ministerpräsident wurde in dem anonymen Brief zum Rücktritt aufgerufen, sagte Prodis Sprecher Silvio Sircana. Er bestätigte somit die Mailänder Tageszeitung "Il Giornale", die am Donnerstag über den Drohbrief berichtet hatte.
"Prodi erhält öfters Drohungen. Wir wollen diese Vorfälle nicht dramatisieren, obwohl sie ernst zu nehmen sind. Wir wollen Debatten oder Nachahmungen vermeiden", sagte Sircana am Donnerstag.
Auch Pistolenkugel-Briefe an Staatsanwälte
Unbekannte hatten
auch zwei prominenten italienischen Staatsanwälten, die heikle Ermittlungen
mit politischem Hintergrund führen, Briefe mit Pistolenkugeln als Drohung
geschickt. Die Drohbriefe erhielten die Mailänder Staatsanwältin Clementina
Forleo und ihr Kollege von Catanzaro, Luigi De Magistris, berichteten
italienische Medien am Donnerstag.
Ermittlungen in Korruptionsfall
Die beiden Ermittler stehen seit
Wochen im Rampenlicht der Medien. De Magistris war kürzlich vom
italienischen Justizminister Clemente Mastella von Catanzaro versetzt
worden, nachdem er eine heikle Untersuchung über einen Korruptionsfall, der
auch Regierungskreise betrifft, eingeleitet hatte. De Magistris war versetzt
worden, nachdem er heikle Ermittlungen über Betrügereien mit EU-Geldern
aufgedeckt hatte. Im Rahmen der Untersuchung waren auch Untersuchungen gegen
Premierminister Romano Prodi wegen mutmaßlichen Amtsmissbrauchs in die Wege
geleitet worden.