Spionage-Vorwurf
Prozess gg Französin im Iran geht weiter
15.11.2009
Die 24-jährige Dozentin Clothilde Reiss ist wegen Spionage angeklagt.
Der Prozess gegen die im Iran festgehaltene Französin Clotilde Reiss wird am Dienstag fortgesetzt. Über ein mögliches Urteil in dem Fall herrscht bisher Unklarheit. Die 24 Jahre alte Dozentin ist wegen Spionage angeklagt.
Angeblich schuldig bekannt
Sie hat sich nach iranischen Angaben
im Verfahren schuldig bekannt. Die junge Uni- Dozentin hatte in E-Mails über
die Demonstrationen nach der Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadinedschad
im Juni berichtet und war selbst auf die Straße gegangen. Nach ihrer
Festnahme verbrachte sie 46 Tage in einem Teheraner Gefängnis.
Frei - aber nicht ganz
Seit ihrem angeblichen Schuldgeständnis
hält sie sich in
der französischen Botschaft in Teheran auf, darf das Land aber
nicht verlassen. Der Fall hat die Beziehungen zwischen dem Iran und
Frankreich erheblich belastet. Der französische Außenminister hatte
vergangene Woche eine Zusage der iranischen Behörden gefordert, dass Reiss
weiterhin in der französischen Botschaft auf ihr Urteil warten darf und
nicht erneut in Gewahrsam genommen wird. Ein Sprecher des iranischen
Außenministeriums wies dies am Sonntag als Einmischung in innenpolitischen
Angelegenheiten des Landes zurück.