Als Reaktion auf den Raketenbeschuss am Donnerstag hat die israelische Armee Geschosse in Richtung Libanon abgefeuert.
Das sagte ein Militärsprecher am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Zuvor waren mindestens drei Geschoße aus dem Libanon in der Gegend von Nahariya eingeschlagen, wie die Polizei mitteilte. Rettungskräfte sprachen von mindestens einem Verletzten. Nahariya liegt etwa acht Kilometer südlich der Grenze zum Libanon. Ägypten wird unterdessen aktiv, um einen baldigen Waffenstillstand zu erreichen.
Armee vermutet Billigung der Hisbollah
Bisher hat sich keine
Gruppe zu dem Raketenangriff bekannt, die in Israel Sorge vor einer
Ausweitung des Konflikts weckte. Die Armee geht nach Rundfunkangaben davon
aus, dass militante Palästinensergruppen die Raketen aus dem Libanon mit
Einwilligung der pro-iranischen Hisbollah-Milizen abgefeuert haben.
Wegen der Offensive im Gazastreifen hatten die israelischen Streitkräfte nach eigenen Angaben mit Raketenangriffen der libanesischen Hisbollah-Miliz gerechnet. Auch im Süden Israels schlugen am Donnerstagmorgen sechs Raketen ein. Diese wurden vom Gazastreifen aus abgefeuert.
Ägypten will Waffenruhe erreichen
Ägypten will innerhalb der
nächsten drei Tagen eine Waffenruhe für den Gazastreifen erreichen. Der
ägyptische Außenminister Ahmed Abul Gheit sagte der Zeitung "El-Hajat" vom
Donnerstag, eine Waffenpause solle in spätestens 72 Stunden zustande kommen,
da er sich nicht vorstellen könne, dass "die israelische Todesmaschine" ihre
Einsätze im Gazastreifen fortsetzen wolle.
Ägypten, das gemeinsam mit Frankreich einen Plan für eine Waffenruhe vorgestellt hat, werde weiter zwischen Israel und Palästinensern vermitteln. Am Donnerstag reiste dazu ein Berater des israelischen Verteidigungsministers Ehud Barak nach Kairo. Die Hamas wollte über den Plan in ihrem Exil in Damaskus beraten.
Der von Ägypten und Frankreich vorgestellte Plan sieht eine Waffenruhe im Konflikt zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas vor, damit die Bevölkerung im Gazastreifen mit Hilfsgütern versorgt werden kann. Außerdem sind die Öffnung von Kontrollpunkten sowie ein Treffen von Israelis und Palästinensern mit EU-Vertretern in Ägypten geplant.
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