Der Plan von Sonderkommissar Gianni De Gennaro sieht vor, dass sieben illegale Deponien in der Nähe Neapels beschlagnahmt werden.
Der von der italienischen Regierung beauftragte Sonderkommissar, Gianni De Gennaro, hat am Montag einen Plan zur Bewältigung der Müllkrise in Neapel vorgestellt, der die provisorische Eröffnung einiger Deponien zur Abfallentsorgung vorsieht. Wie De Gennaro bei einer Pressekonferenz am Montag mitteilte, sollen drei gesperrte Mülldeponien neu eröffnet werden. Weitere drei Müllhalden sollen vorübergehend in Betrieb gesetzt werden. Insgesamt sollen in den Deponien über eine Million Tonnen Abfall untergebracht werden.
Illegale Deponien mit Giftmüll
Sieben illegale Deponien, in
denen die Camorra, der neapolitanische Arm der Mafia, Tonnen von
gefährlichem Giftmüll entsorgt hatten, wurden beschlagnahmt, berichtete De
Gennaro. Die Lokalbehörden Kampaniens, der Region um Neapel, wurden außerdem
aufgefordert, in den nächsten Wochen einen Plan zur Mülltrennung vorzulegen.
35.000 Tonnen Müll vom Militär beseitigt
De Gennaro
berichtete, dass in den vergangenen Tagen dank des Militäreinsatzes rund
35.000 Tonnen Unrat von den Strassen Neapels entfernt worden seien. "In den
nächsten zehn Tagen müssen wir ein System neuer Deponien organisieren, in
denen bis zu einer Million Tonnen Unrat entsorgt werden können. In diesen
Deponien müssen 10.000 Tonnen Unrat pro Tag untergebracht werden. Auf diese
Weise werden wir einen Weg aus der Krise finden", so De Gennaro.
Seit 14 Jahren Probleme mit dem Abfall
Die Müllkrise im Großraum
Neapel schwelt bereits seit etwa 14 Jahren. Die bestehenden Deponien sind
überfüllt, betroffene Gemeinden blockieren die Errichtung neuer. Mitglieder
der Camorra unterwanderten nach Angaben der Behörden die Stadtreinigung.
Außerdem soll eine chaotische Bürokratie für die Krise mitverantwortlich
sein.