US-Senator Larry Craig gerät weiter unter Druck: Auf einem Tonband wurden nun die sexuellen Avancen veröffentlicht. Er suchte Sex auf der Toilette.
Die Demütigungen im Skandal um den republikanischen US-Senator Larry Craig nehmen kein Ende: Am Donnerstag (Ortszeit) spielten US-Fernsehsender den Mitschnitt der polizeilichen Vernehmung nach seiner Festnahme auf einer Flughafentoilette ab, wo er einem anderen Mann unsittliche Avancen gemacht haben soll. Auf dem Band ist ein aufgeregter Craig zu hören, der wieder und wieder verneint, dass er mit einem Zivilpolizisten in der benachbarten Toilette füßeln wollte und zudem mehrfach unter der Trennwand hindurchgriff. "Ich bin eine respektvolle Person", sagt der 62-jährige verheiratete Familienvater, "ich mache solche Sachen nicht".
"Nicht schwul"
Er sei "nicht auf Aktivitäten in
Toiletten aus" betonte Craig, der darauf beharrt, nicht schwul zu sein.
Craig hatte nach der Festnahme auf dem Flughafen Mineapolis-St. Paul
zunächst ein Schuldbekenntnis abgelegt und 500 Dollar (367 Euro) Strafe
gezahlt, um einer zehntägigen Haftstrafe zu entgehen. Er bezeichnete das
Schuldeingeständnis später zwar als Fehler, Parteikollegen forderten ihn
jedoch mit scharfen Worten auf, als Senator zurückzutreten. Führungsaufgaben
in mehreren Ausschüssen im US-Senat musste Craig - ein vehementer Gegner der
Homo-Ehe - bereits abgeben.
Die für ihre konservativen Auffassungen zum Thema Sitten und Moral bekannten Republikaner hatten in jüngster Zeit mit einer ganze Reihe von Skandalen zu kämpfen: Erst vor wenigen Wochen musste sich Craigs Senatskollege David Vitter entschuldigen, weil er als Kunde eines Begleitservices in Washington aufgeflogen war. Vergangenes Jahr gab der republikanische Abgeordnete Mark Foley nach Schlagzeilen über seine zweideutigen Online-Botschaften an männliche Praktikanten im Kongress sein Mandat auf.