Illegale Einwanderer

Rom verspricht Ende der Flüchtlingswelle nach Lampedusa

10.01.2009

Italiens Innenminister kündigt stärkere Patroullien an, Einwanderer die auf die Insel gelangen sollen sofort abgeschoben werden.

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Der italienische Innenminister Roberto Maroni hat das Ende der Flüchtlingswelle nach Lampedusa bis zum Sommerbeginn versprochen. "Bis Ende Jänner wird das Kooperationsabkommen mit Tripolis in Kraft treten, das die Patrouillierung der libyschen Küsten mit italienischen Sicherheitskräften vorsieht. Damit wird es vor Sommer zu einem Ende der Flüchtlingswelle kommen. Lampedusa soll wieder als eine der schönsten Inseln des Mittelmeers bekannt und nicht als Zugangstor der Immigranten nach Europa sein", betonte Maroni nach Angaben italienischer Medien vom Samstag.

G8-Gipfel auf Lampedusa
Ende Mai wird auf Lampedusa der G8-Gipfel der Innen- und Justizminister zum Thema Immigration stattfinden, kündigte Maroni bei einem Besuch auf der Insel an. Der Kampf gegen die illegale Einwanderung sowie Hilfe für die Herkunftsländer der Migranten sollen ein zentrales Thema des Gipfeltreffens sein.

Gemeinsame Initiative gegen Flüchtlingswelle
"Europa ist zu schwach, die einzelnen Mitgliedsstaaten werden bei der Bekämpfung der Immigration alleingelassen", erklärte Maroni. Am kommenden Dienstag werde er seine Amtskollegen aus Malta, Zypern und Griechenland treffen, um gemeinsame Initiativen gegen die Flüchtlingswelle, sie seit langem über das Mittelmeer rollt, zu ergreifen.

Einwanderer sofort abschieben
Maroni versicherte, dass alle Einwanderer, die auf Lampedusa eintreffen, direkt aus der Insel sofort abgeschoben werden und nicht mehr zuerst in andere Auffanglager Italiens eingeflogen werden müssen.

Die italienische Regierung handelt unter dem Druck der massiven Immigrationswelle, die Lampedusa im Schach hält. Die Zahl der in Italien eingetroffenen Bootsflüchtlinge aus Afrika ist 2008 um 75 Prozent gestiegen. Nach 20.500 Bootsflüchtlingen 2007 seien in diesem Jahr rund 36.900 Flüchtlinge gezählt worden, teilte das Innenministerium in Rom mit. Die meisten Bootsflüchtlinge gingen demnach auf der Insel Lampedusa südlich von Sizilien an Land. Auf Lampedusa nahm die Zahl der illegal Eingewanderten nach Behördenangaben sogar um 130 Prozent zu. Allein am vergangenen Wochenende waren etwa 2.300 Bootsflüchtlinge nach Lampedusa gelangt.

Die Regierung Berlusconi hofft, dass die gemischten Patrouillen mit den libyschen Behörden, die Anfang Jänner starten, die Lösung des anhaltenden Flüchtlingsnotstand auf Lampedusa darstellen werden. Sechs italienische Schiffe werden im Rahmen eines Kooperationsabkommens mit Tripolis die libyschen Küsten patrouillieren, um die Abfahrt von Flüchtlingen in Richtung Süditalien zu stoppen.

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