Im Gegensatz zu anderen EU-Ländern ist Italien zu einer Aufstockung der Truppen in Afghanistan bereit.
Die italienische Regierung will im kommenden Jahr nach dem Sommer bis zu 1.500 zusätzliche Soldaten nach Afghanistan entsenden. Das kündigte Verteidigungsminister Ignazio La Russa an.
Unterstützung für Obama
Italien will bis spätestens
2013 seine Soldaten aus Afghanistan abziehen, hatte der italienische
Außenminister Franco Frattini am Mittwoch berichtet. Rom sei aber bereit,
positiv auf den Appell von US-Präsident Barack Obama zu einer Aufstockung
der Truppen zu reagieren. Über den Abzug wolle Italien mit den alliierten
Kräften in Afghanistan diskutieren. Die Regierung Berlusconi wolle
schrittweise auch die italienischen Soldaten aus dem Libanon und vom Balkan
abziehen, so Frattini.
Berlusconi versprach Heimholung
Bei dem bisher schwersten
Anschlag auf Italiens Truppen in Afghanistan wurden im September sechs
italienische Soldaten getötet. Daraufhin kündigte Regierungschef Silvio
Berlusconi Mitte September an, die rund 2.800 Soldaten "schnellstmöglich"
zurückholen zu wollen. Derzeit sind rund 3.000 italienische Soldaten in
Afghanistan stationiert.
Frankreich macht nicht mit
Frankreich will sich nicht am Ausbau
der internationalen Truppenpräsenz in Afghanistan beteiligen. "Wenn
Frankreich irgendeinen weiteren Beitrag leistet, dann wird es in der Form
von Ausbildung der afghanischen Armee, Polizei und der
Regierungsinstitutionen sein", sagte der französische Verteidigungsminister
Herve Morin am Donnerstag in Malaysia, wo er in Langkawi eine Luftfahrt- und
Marinemesse besuchte. Washington hatte Paris um die Entsendung von weiteren
1.500 Soldaten gebeten.