Thailand
Rückzug der Regierungsgegner
14.04.2009
Die Demonstration solle sich "eine Zeit lang" auflösen. Mit dieser Entscheidung wollen die Regierungsgegner weitere Todesopfer verhindern. Trotzdem wollen sie sich nicht geschlagen geben.
Anführer der Regierungsgegner in der thailändischen Hauptstadt Bangkok haben am Dienstag die Demonstranten, die den Regierungssitz besetzt halten, dazu aufgerufen ihren Protest zu beenden. Die Protestanführer hätten sich in der Nacht beraten und entschieden, die Demonstration gegen Regierungschef Abhisit Vejjajiva "eine Zeit lang" aufzulösen, sagte die Anführerin Prateep Ungsongtham Hata am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.
Geben sich nicht geschlagen
Mit der Entscheidung wollten die
Regierungsgegner den Verlust weiterer Menschenleben verhindern, sagte sie.
Dies bedeute jedoch nicht, dass sie sich geschlagen gäben. Zuvor waren
Soldaten mit gepanzerten Fahrzeugen auf den Regierungssitz vorgerückt, wo in
der Früh noch immer mehr als 2.000 Demonstranten ausharrten.
Angst um das Leben ihrer Unterstützer
Ein anderer
Protestführer, Jatuporn Pronpan, sagte der Nachrichtenagentur Reuters: "Wir
müssen aufhören, weil wir uns um das Leben unserer Unterstützer umschauen
müssen." Ein weiterer sagte, man sei in Gesprächen mit dem Militär, wie die
Regierungsgegner das Areal sicher verlassen könnten.
Die "Rothemden" genannten Anhänger des 2006 abgesetzten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra verbrachten die ganze Nacht vor Abhisits Amtssitz, nachdem Soldaten am Abend das Viertel abgeriegelt und die Demonstranten eingekesselt hatten. Am Montag waren bei Straßenkämpfen zwei Männer ums Leben gekommen, mehr als hundert Menschen wurden verletzt.