Neue Mitglieder
Rumänien und Bulgarien - vom Ostblock in die EU
01.01.2007
Bulgarien und Rumänien sind jetzt Mitglieder der Europäischen Union. Deutschland übernimmt den EU und G8-Vorsitz.
In den beiden einstigen Ostblock-Staaten trat die Mitgliedschaft am Silvesterabend um 24 Uhr Ortszeit, eine Stunde vor Mitternacht in Mitteleuropa, in Kraft.
Damit umfasst die EU jetzt 27 Länder und reicht vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer. Die Gemeinschaft wuchs um rund 30 Millionen auf insgesamt fast 493 Millionen Bürger.
"Ein Augenblick großer Freiheit"
Mit Feuerwerk und
Straßenfesten haben tausende Menschen in Rumänien und Bulgarien den Beitritt
ihrer Länder zur Europäischen Union begangen. "Das ist ein
Augenblick großer Freiheit für uns", sagte der rumänische
Präsident Traian Basescu den Feiernden auf dem Universitätsplatz in Bukarest
am Sonntag kurz vor Mitternacht. "Durch den Beitritt zur EU gewinnen
wir unseren Frieden und Wohlstand."
Bulgarien hat seinen EU-Beitritt in der Silvesternacht mit Straßenfesten, Feuerwerk und der EU-Hymne gefeiert. In seiner Neujahrsansprache nannte Staatspräsident Georgi Parwanow den Beginn des EU-Beitrittsjahres eine "bulgarische Sternstunde".
EU reicht bis ans Schwarze Meer
Mit der Aufnahme der beiden
osteuropäischen Staaten wächst die Gemeinschaft auf 27 Mitgliedsländer, ihre
Grenzen reichen erstmals bis ans Schwarze Meer. Für Bulgarien und Rumänien
gelten allerdings zahlreiche Übergangsregelungen, um die Folgen der
Erweiterung für die alten EU-Staaten abzufedern. Ursprünglich sollten
Bulgarien und Rumänien zusammen mit den anderen ost- und südosteuropäischen
Staaten der EU bereits am 1. Mai 2004 beitreten. Wegen Defiziten vor allem
im Kampf gegen Korruption und das organisierte Verbrechen wurde das
Aufnahmedatum aber wiederholt verschoben.
Deutschland übernimmt Präsidentschaft
Die
Bundesrepublik Deutschland hält seit Montag sowohl die Präsidentschaft der
EU als auch der G-8 inne. Den Vorsitz in der EU übernimmt Deutschland
turnusgemäß für ein halbes Jahr von Vorgänger Finnland. Erwartet werden von
der deutschen EU-Präsidentschaft vor allem Fortschritte im Streit um die
europäische Verfassung. Den Vorsitz in der Gruppe der sieben wichtigsten
Industrienationen und Russlands übernimmt Berlin für das volle Jahr von
Moskau.
Slowenien zahlt jetzt mit dem Euro
Die Europa-Währung löste um
Punkt Mitternacht den Tolar als nationales Zahlungsmittel ab. Ein Euro ist
239,64 Tolar wert. Mit der alten Währung kann nur noch zwei Wochen bezahlt
werden, das Wechselgeld gibt es bereits in Euro ausbezahlt. Slowenien ist
damit das erste der 2004 beigetretenen neuen EU-Mitglieder, das sich der
Eurozone angeschlossen hat.