Fortsetzung der Sechsergespräche mit Teheran ab 18. Oktober in Wien geplant.
Nach den Atomgesprächen in Genf vom Donnerstag hat sich der Iran nach US-Angaben grundsätzlich zur Anreicherung seiner Uran-Vorräte in Russland bereit erklärt. Dort solle das Uran für einen iranischen Forschungsreaktor aufbereitet werden, sagte ein US-Vertreter, der anonym bleiben wollte, vor Journalisten in Genf.
Uran angereichert
Einem vorläufigen Plan zufolge soll der Iran
einen Großteil seines mit 3,5 Prozent niedrig angereicherten Urans nach
Russland schicken, wo es auf 19,75 Prozent angereichert wird. Das liege weit
unter dem für eine Atomwaffenproduktion erforderlichen Anreicherungsgrad.
Französische Ingenieure würden mit dem Material Brennstäbe für den iranischen
Reaktor herstellen.
Besorgnis
Der Vorteil des Plans, sollte er umgesetzt werden, sei,
"dass der iranische Vorrat an niedrig angereichertem Uran deutlich
verringert wird, der allein schon eine Quelle der Besorgnis im Nahen Osten
und anderswo ist", sagte der US-Vertreter.
Brennstoff zur Neige
Der Iran habe sich vor einigen Monaten an
die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA / IAEO) gerichtet, weil der
Anfang der 1990er Jahre von Argentinien gelieferte Brennstoff für den
Teheraner Reaktor zur Neige gehe. Die IAEA habe daraufhin einen
US-russischen Vorschlag unterbreitet, wonach Teheran seine eigenen Vorräte
an niedrig angereichertem Uran als Grundlage für seinen Brennstoff nehmen
könne.
Gespräche
IAEA-Chef Mohamed ElBaradei soll am Wochenende
nach Teheran reisen, um Details des vorläufigen Plans auszuarbeiten. Die
Atomgespräche zwischen der Sechsergruppe aus den USA, Russland, China,
Großbritannien, Frankreich und Deutschland mit dem Iran sollen am 18.
Oktober in Wien fortgesetzt werden. Daran sollen auch Experten der
Internationalen Atomenergiebehörde teilnehmen. Der Westen verdächtigt
Teheran, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Kernkraft heimlich
Atomwaffen zu entwickeln. Teheran weist dies immer wieder zurück.