Historiker-Proteste

Russen verherrlichen Stalin in Schulbuch

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Russische Historiker protestieren gegen die Darstellung von Stalins Repressionen. Das Schulbuch befindet sich bereits im Umlauf.

In Russland ist ein umstrittenes Schulbuch zur neueren Geschichte des Landes allen Protesten von Historikern zum Trotz veröffentlicht worden. Das Handbuch zur "Geschichte Russlands 1945 - 2007" sei in der vergangenen Woche vom Bildungsministerium abgesegnet und mit einer Auflage von 1000 Exemplaren bereits gedruckt worden, teilten seine Autoren Alexander Filippow und Pawel Danilin am Dienstag mit.

"Fähigster Führer der Sowjetunion"
Kritik an ihrer Darstellung der Stalin-Ära wiesen sie zurück. "Wir waschen Stalin nicht rein, aber wir geißeln ihn auch nicht auf jeder Seite", sagte Danilin. In dem Buch wird der Diktator unter anderem als einer der "fähigsten Führer der Sowjetunion" bezeichnet.

Kritiker: "Anleitung, Stalin zu verherrlichen"
Das Handbuch gibt im Wesentlichen den Inhalt des neuen "Lehrbuchs zur Gegenwartsgeschichte Russlands 1945-2006" wieder, gegen das Historiker und Lehrer im vergangenen Sommer vergeblich Sturm gelaufen waren. Sie werfen der Anleitung für Lehrer vor, die Rolle Stalins zu verherrlichen, seine brutalen Repressionen zu rechtfertigen sowie die Amtszeit des derzeitigen Präsidenten Wladimir Putin in den Himmel zu loben. Gleichzeitig ist die "Nationalgeschichte des 20. Jahrhunderts" von Igor Dolutski - eine kritische Aufarbeitung der Stalin-Ära - seit vier Jahren nicht mehr für den Schulunterricht zugelassen.

Wird an Schulen getestet
Nach Informationen der Zeitung "Nesawissimaja Gaseta" kommt das neue Handbuch zunächst noch nicht in die Buchgeschäfte. Es werde ein Jahr lang in Schulen von fünf russischen Regionen getestet, bevor es offiziell für den Unterricht empfohlen werden soll.

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