Russland hat wegen der geplanten Stationierung eines US-Raketenschilds in Osteuropa mit Gegenmaßnahmen gedroht.
"Die Bestandteile der US-Raketenabwehr in Europa sind eine Bedrohung für Russland", schreibt der russische Generalstabschef Juri Balujewski in der aktuellen Ausgabe des tschechischen Militärjournals "ATM". Deshalb werde sein Land gezwungen sein, "adäquate Maßnahmen zu ergreifen". Dazu könnten die Entwicklung neuer Raketensysteme ebenso wie der mögliche Einsatz bereits bestehender Waffen zählen, heißt es weiter: "Alles hängt davon ab, wie sich die Situation entwickelt."
US-Pläne vehement abgelehnt
Moskau lehnt Washingtons
Raketenabwehrpläne vehement ab. Geplant sind die Aufstellung eines
Abfangsystems in Polen sowie eines Radars im benachbarten Tschechien. Die
USA wollen damit nach eigenen Angaben für mögliche Angriffe aus sogenannten
Schurkenstaaten wie Iran gerüstet sein.
Balujewski wies in "ATM" erneut Angaben der USA zurück, nach denen der Iran über ein eigenes Raketenprogramm verfüge. Die These, dass Teheran Interkontinental-Raketen entwickle, sei "unwissenschaftlich". Dem Generalstabschef zufolge wollen die USA mit ihrem geplanten Schutzschild vielmehr eine Raketenabwehr "zwischen Russland und seinen europäischen Nachbarn" positionieren und damit "das Sicherheitssystem beschädigen, das auf dem europäischen Kontinent und weltweit besteht".