Der Gasstreit zwischen den beiden Ländern dauert schon Jahre. Die Ukraine hat große Probleme beim Bezahlen der Gasrechnung.
Im Streit um Schulden der Ukraine für russische Gaslieferungen hat der Gasmonopolist Gazprom am Dienstag seinen Export in die Ukraine halbiert. Darüber hinaus will der vom Kreml kontrollierte Konzern in Moskau die Lieferung weiter drosseln, sollte die Ukraine ihre Gasrechnungen nicht umgehend zahlen.
Gegenstrategie
Die Ukraine will den Transit in die EU
unterbrechen, sollte die eigene Versorgung durch die Lieferkürzungen
gefährdet sein. Deutschland bezieht etwa 35 Prozent seines Gases aus
Russland - durch Transitleitungen über die Ukraine und Weißrussland.
Déjà vu
Bereits Anfang 2006 waren die Lieferungen nach
Westeuropa in Mitleidenschaft gezogen worden, nachdem Russland am Gashahn
gedreht hatte. Gazprom warf den Ukrainern damals vor, illegal Gas
abzuzapfen. Etwa 80 Prozent der russischen Gaslieferungen an die Europäische
Union laufen derzeit durch die Ukraine.
Gazprom hatte wegen ausstehender Zahlungen Kiews schon am Montag die Lieferungen in die Ukraine um ein Viertel gekürzt. Dienstagabend drosselte das Unternehmen den Export noch einmal um die gleiche Menge. Die EU-Kommission hatte beide Seiten zu einer raschen Lösung des Konflikts aufgefordert.