In einer geheimen Zeremonie hat Staatschef Nicolas Sarkozy das Model Carla Bruni in Paris geehelicht.
Frisch verheiratet zeigten sich Nicolas Sarkozy und Carla Bruni nach ihrer Hochzeit. Die beiden Turteltauben genossen die warme Sonne bei einem Spaziergang mit dem Vater der Braut, Maurizio Remmert in den Parkanalgen von Versailles.
Hochzeit am Samstag
Der Bürgermeister des 8. Pariser
Arrondissements (Bezirks), Francois Lebel, bestätigte die Hochzeit im
Rundfunksender Europe 1. Er habe die beiden am Samstag getraut. Auch der
Elyseepalast hat die Hochzeit bestätigt. Sarkozy ist erst seit wenigen
Wochen mit Bruni liiert. Kurz zuvor hatte er sich von seiner zweiten Frau
Cecilia scheiden lassen.
Und Prada war Zeuge...
Die Trauung fand nach Angaben von Lebel
in einem Salon im ersten Stock des Elysee-Palastes statt. Rund zwanzig
Personen seien anwesend gewesen, darunter enge Familienangehörige und
Freunde. Trauzeugen waren der LVMH-Topmanager Nicolas Bazire und die
Sprecherin des Luxuskonzerns Prada, Mathilde Agnostelli.
"Entzückende" Braut
"Es hat wie gewöhnlich
rund 20 Minuten gedauert", berichtete Lebel. Die Braut sei in Weiß
gekleidet gewesen und habe "entzückend" ausgesehen. "Der
Bräutigam war auch nicht schlecht", sagte Lebel. Er erinnere sich
an die Hochzeit als "einen Moment großer Schlichtheit und großer
Zuneigung der Eheleute". "Ich habe ihnen viel Glück gewünscht,
sagte Lebel weiter. Es sei das erste Mal in der Geschichte der V. Republik,
dass ein Präsident sich während seiner Amtszeit verheirate.
(c) APA
Hochzeitsnacht in Versailles
Der französische Präsident und
seine nunmehrige Ehefrau Carla Bruni verbrachten ihre Hochzeitsnacht in
einer ehemaligen Jagdunterkunft in der Nähe des Palastes von Versailles.
Noch am Samstagabend fand dort das Hochzeitsessen statt. Am Sonntag
spazierten Sarkozy und Bruni händchenhaltend durch die Gärten von
Versailles.
Seit November ein Paar
Sarkozy und Bruni hatten sich erst im
November kennengelernt. Nach einem gemeinsamen Weihnachtsurlaub in Ägypten
mit der aus Italien stammenden Sängerin sagte der Präsident, die Beziehung
sei "etwas Ernstes" und deutete eine Hochzeit an. "Höchstwahrscheinlich
werden Sie es erst erfahren, wenn es bereits geschehen ist", sagte der
Präsident während seiner Neujahrspressekonferenz über seine
Heiratsabsichten.
Spekulationen haben ein Ende
Immer wieder hatte es seitdem
Berichte über eine bereits vollzogene Trauung gegeben, die sich dann aber
als falsch herausstellten. Jüngst hatte Bruni vor zehn Tagen in einem
Interview mit der französischen Tageszeitung "Liberation"
erklärt, sie sei "noch nicht" mit Sarkozy verheiratet. Eine
Hochzeit gehöre aber zu ihren gemeinsamen "Vorhaben", sagte
Bruni. Bloß als Freundin konnte Bruni den Präsidenten nicht auf
Staatsbesuchen begleiten.
Besuche in Saudi Arabien und Indien nicht möglich
So hatte
die Liaison den Mitarbeitern des indischen Außenministeriums Kopfzerbrechen
bereitet, weil sie nicht wussten, wie sie Bruni dem Protokoll nach behandeln
sollten. Sarkozy besuchte daraufhin ohne sie Indien und das weltberühmte
Liebes-Monument Taj Mahal. Zu einem Besuch im strenggläubigen Saudi-Arabien
durfte der Präsident seine Freundin ebenfalls nicht mitnehmen, weil Männer
dort nur Umgang mit Frauen pflegen dürfen, mit denen sie verwandt oder
verheiratet sind.
Brunis Karriere geht weiter
Bruni will ihre Karriere als
Sängerin nach eigenen Angaben auch als Präsidentengattin nicht auf Eis
legen. Für Anfang Februar sind in Paris Aufnahmen für ein neues Album
geplant. Die neue "premiere Dame" Frankreichs sorgte auch für
Schlagzeilen mit Werbefotos für einen italienischen Autokonzern, auf denen
sie sich nur mit schwarzen Stiefeln bekleidet auf einem Sofa räkelt. Seit
Wochen wird außerdem spekuliert, Bruni erwarte ein Kind.
Dritte Ehe von Sarkozy
Für Sarkozy ist es bereits die dritte
Ehe. Von Cecilia hatte er sich erst im Oktober nach einer elfjährigen
Beziehung scheiden lassen. Sarkozy hat bereits aus seiner ersten Ehe zwei
Kinder und einen weiteren Sohn aus der elfjährigen Beziehung mit Cecilia.
Für die offene Zurschaustellung seiner neuen Eroberung hatte Sarkozy in den
vergangenen Wochen von Politikern und Bürgern immer wieder Kritik einstecken
müssen. Der Präsident gab den Ball zurück und verwies auf die "Heuchelei"
seiner Vorgänger, die langjährige Liebschaften unter den Teppich gekehrt
hätten.