Nach Zusammenbruch
Sarkozy "hatte keinen Saft mehr"
29.07.2009
Staatschef müsse sich jetzt dringenst erholen.
Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat sich kurz vor seiner Abreise in die Sommerferien öffentlich zu seinem Schwächeanfall am vergangenen Wochenende geäußert. "Ich hatte keinen Saft mehr, das kann jedem passieren", sagte Sarkozy am Rande der Kabinettssitzung. "Seit ich vor sieben Jahren Innenminister geworden bin, habe ich nicht viel Ruhe gehabt", fügte er hinzu.
Weiter wie bisher
Seinen Lebensrhythmus werde er aber kaum
ändern. "Wenn man Präsident ist, hat man eine Verantwortung. Meine Frau und
ich gehen abends nicht aus und nehmen keine Einladungen zum Essen an. Ich
trinke und rauche nicht, außer ab und zu eine gute Zigarre. Daran wird sich
auch künftig nichts ändern", betonte Sarkozy.
Schweigen
Der Präsident versprach, künftig jeden
Krankenhausaufenthalt und jede wichtige Untersuchung bekanntzugeben. Damit
spielte er auf eine Rachenoperation an, die erst Monate später durch die
Veröffentlichung eines Buchs ans Licht gekommen war. Nach Informationen der
Zeitung "Le Canard enchaine" hatte der Elysee zunächst erwogen, der
Öffentlichkeit den Schwächeanfall beim Joggen in der Mittagshitze zu
verschweigen. Da es aber Zeugen gegeben hatte, habe der Elysee schließlich
doch die Medien informiert.
Facebook
Sarkozy hatte sich am Vortag bereits auf der
Internet-Plattform Facebook für die Genesungswünsche bedankt. Unter den
Nachrichten, die ich bekommen habe - von all meinen Staatschef-Kollegen und
den ausländischen Regierungen, liegen mir Ihre besonders am Herzen", schrieb
Sarkozy an seine etwa 130.000 "Unterstützer". Sarkozy hatte am Sonntag bei
einem mittäglichen Dauerlauf im Park von Versailles einen Schwächeanfall
erlitten und eine Nacht im Krankenhaus verbracht.